Hamburg. Liberale fordern unter anderem, das Tarifsystem auf der Kurzstrecke übersichtlicher zu gestalten und die Nahbereichskarte abzuschaffen.

Die FDP-Bürgerschaftsfraktion fordert eine Vereinfachung des HVV-Tarifsystems. Die Liberalen haben einen entsprechenden Antrag in die Hamburger Bürgerschaft eingebracht. „Der Dschungel im Tarifsystem des HVV muss dringend gelichtet werden“, sagt Dr. Wieland Schinnenburg, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.

Das aktuelle Angebot aus Nahbereichs- und Kurzstreckenfahrkarte sei widersprüchlich und unübersichtlich. „Nach unserem Vorschlag sollte es mit einer Kurzstreckenkarte möglich sein, bis zu vier Haltestationen mit U- und S-Bahn zurück zu legen und bis zu sieben Stationen mit dem Bus“, erklärt Schinnenburg. Die FDP fordert, die Nahbereichskarte abzuschaffen, um das System zu vereinfachen. Vorbild seien andere Bundesländer wie Berlin oder Bremen, in der es „wesentlich verbraucherfreundlichere Kurzstrecken-Tarifsysteme mit festgesetzten, nachvollziehbaren Streckenlängen“ gebe, wie es im Antrag heißt.

Das Hamburger Abendblatt hatte bereits vergangenen Woche in seiner Online-Ausgabe über die Unverhältnismäßigkeit im Tarifsystem des HVV berichtet. So muss der Fahrgast zum Beispiel für eine Fahrt von der Harburger Chaussee in Wilhelmsburg bis nach Hammerbrook den Großbereichtarif von 3,10 Euro bezahlen, obwohl die Strecke nur über zwei Stationen geht. Dagegen kostet eine Fahrt von Barmbek zum Hauptbahnhof nur 2,10 Euro, obwohl wesentlich mehr Stationen und Fahrtkilometer dazwischen liegen.