Hamburg. Die Hamburger CDU will die Trennung von Kriegs- und Armutsflüchtlingen. Zudem sollten Anträge schneller bearbeitet werden.

Die Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert eine Trennung zwischen sogenannten Kriegs- und Armutsmigranten. Angesichts einer sich zuspitzenden Lage bei der Unterbringung müsse alles dafür getan werden, „den Zustrom insbesondere aus den Westbalkanstaaten zu reduzieren“, sagte die Flüchtlingsexpertin Karin Prien am Montag in Hamburg.

Fast die Hälfte der Flüchtlinge komme von dort und habe „nahezu keine Bleibeperspektive“. Deshalb sollten sie in eigenen Erstaufnahme-Einrichtungen untergebracht werden, in denen schnell über ihre Anträge entschieden werde und sie bis zur Rückführung verbleiben könnten. Dies entlaste andere Unterkünfte.

Die CDU fordert Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) auf, sich bei der Bundesregierung für eine solches Verfahren einzusetzen. Auch seien Kosovo, Albanien und Montenegro als sichere Herkunftsländer einzustufen. Ein CDU-Antrag dazu war am Donnerstag in der Bürgerschaft von der rot-grünen Mehrheit abgelehnt worden.

Zeltstadt für rund 800 Flüchtlinge in Jenfeld

Einen Tag zuvor verhinderten Anwohner den Aufbau der Zelte
Einen Tag zuvor verhinderten Anwohner den Aufbau der Zelte © dpa | Daniel Bockwoldt
Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) bauen am Freitag Zelte für rund 800 Flüchtlinge auf
Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) bauen am Freitag Zelte für rund 800 Flüchtlinge auf © dpa | Daniel Bockwoldt
DRK-Helfer bauen provisorische Betten auf
DRK-Helfer bauen provisorische Betten auf © dpa | Daniel Bockwoldt
Das Zeltlager wird eine Erstunterbringung  für Flüchtlinge
Das Zeltlager wird eine Erstunterbringung für Flüchtlinge © dpa | Daniel Bockwoldt
Der wachsende Zustrom von Flüchtlingen zwingt die Stadt Hamburg zu Notmaßnahmen
Der wachsende Zustrom von Flüchtlingen zwingt die Stadt Hamburg zu Notmaßnahmen © dpa | Daniel Bockwoldt
Die Notmaßnahme wurde vorher nicht angekündigt
Die Notmaßnahme wurde vorher nicht angekündigt © dpa | Daniel Bockwoldt
Die Helfer wurden am Freitag bei ihrer Arbeit nicht behindert
Die Helfer wurden am Freitag bei ihrer Arbeit nicht behindert © dpa | Daniel Bockwoldt
Der Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport, Bernd Krösser, unterhält sich mit Anwohnern
Der Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport, Bernd Krösser, unterhält sich mit Anwohnern © dpa | Daniel Bockwoldt
Das DRK wollte am Donnerstagnachmittag eine Zeltstadt für Flüchtlinge im Jenfelder Moorpark aufbauen
Das DRK wollte am Donnerstagnachmittag eine Zeltstadt für Flüchtlinge im Jenfelder Moorpark aufbauen © TV News Kontor | TV News Kontor
40 Anwohner kamen dazu - sie waren offenbar nicht über die Pläne informiert worden
40 Anwohner kamen dazu - sie waren offenbar nicht über die Pläne informiert worden © TV News Kontor | TV News Kontor
Die Anwohner suchten das Gespräch mit Polizisten
Die Anwohner suchten das Gespräch mit Polizisten © TV News Kontor | TV News Kontor
Zahlreiche Wagen des DRK waren nach Jenfeld gekommen, um beim Aufbau der Ersteinrichtung zu helfen
Zahlreiche Wagen des DRK waren nach Jenfeld gekommen, um beim Aufbau der Ersteinrichtung zu helfen © TV News Kontor | TV News Kontor
Gegen 21.30 Uhr brach das DRK seinen Aufbau vorerst ab
Gegen 21.30 Uhr brach das DRK seinen Aufbau vorerst ab © TV News Kontor | TV News Kontor
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Prien sprach sich für eine frühe Einbeziehung der Bürger bei der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften aus. Die Anwohner sollten informiert und beteiligt werden, um unnötige Widerstände und Konflikte zu vermeiden.

Hamburg hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 5.725 Flüchtlinge in Wohnungen und Heimen untergebracht. Das waren annähernd so viele wie im gesamten Jahr 2014. Derzeit gibt es in der Stadt laut Senat an 86 Standorten insgesamt 18.819 Plätze für Flüchtlinge. Weitere 38 Standorte und 6 Erweiterungen bestehender Einrichtungen mit zusammen rund 9.000 Plätzen seien in Planung.