Hamburg . Nach der Niederlage bei der Bürgerschaftswahl steht für die CDU ein Neustart an: Roland Heintze soll das Profil der Partei wieder schärfen.

Die CDU Hamburg wählt gut sechs Wochen nach der Niederlage bei der Bürgerschaftswahl am Dienstag (19 Uhr) einen neuen Parteivorsitzenden. Aussichtsreichster Kandidat ist der frühere Bürgerschaftsabgeordnete und Haushaltsexperte Roland Heintze. Der 41-Jährige hat mit Detlef Bandow-Tadsen nur einen, als chancenlos geltenden Gegenkandidaten.

Heintzes ursprünglicher Herausforderer, der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse, hat seine Kandidatur zurückgezogen. CDU-Chef Marcus Weinberg hatte sein Amt zur Verfügung gestellt, nachdem die Partei bei der Bürgerschaftswahl auf nur 15,9 Prozent gekommen war. Das ist ihr historisch schlechtestes Ergebnis.

Roland Heintze, der wegen des miserablen Ergebnisses überraschend sein Bürgerschaftsmandat verloren hatte, will die CDU ganz neu aufstellen. „Ich freue mich über den großen Zuspruch, auch wenn es keine einfache Aufgabe wird“, sagte der Geschäftsführer einer PR-Agentur. „Im ersten Schritt geht es mir bis zur Sommerpause um die innerparteiliche Bestandsaufnahme mit vielen Gesprächen in den Ortsverbänden und Gliederungen. Hier wird es auch darum gehen, wer im Team CDU Hamburg welche Aufgaben übernehmen will und kann.“

Profil der Partei schärfen

Danach müsse die Partei daran arbeiten, ihr Profil zu schärfen – „unter anderem in den Bereichen Innere Sicherheit und Wirtschaft“. Parallel wolle er mit der Bürgerschaftsfraktion den Dialog mit Wirtschaft und Verbänden suchen. „Wesentliche Eckpunkte der ersten 100 Tage werden neben der Team-Aufstellung die Verschlankung und Verbesserung unserer internen Kommunikation sowie erste Weichenstellungen für die weitere Haushaltssanierung sein“, sagte Heintze. Die Wahlniederlage hat die CDU aufgrund geringerer staatlicher Zahlungen und Mandatsabgaben auch in finanzielle Schwierigkeiten gebracht.

Der in Niendorf aufgewachsene Heintze kündigte an, ein Konzept „CDU 2020“ zu erarbeiten. „Neben der Frage, welches Alternativ-Angebot wir den Hamburgerinnen und Hamburgern machen, steht unsere Kampagnen-Fähigkeit auf der Agenda“, so der 41-Jährige. „Dafür werden wir den Rat von Experten und unserer Mitglieder brauchen.“ (dpa/HA)