So viel Ironie war selten. FDP-Spitzenfrau Katja Suding setzt auf Zweideutiges statt auf knallgelbe Öljacken. Ob‘s hilft? Stimmen Sie ab!
Hamburg. Frauen sind die besseren Männer: Dieser vermeintlichen Erkenntnis scheint die FDP zu folgen. „Unser Mann für Hamburg“, lautet der Slogan auf dem ersten Plakatmotiv für die Bürgerschaftswahl. Von wegen Mann: Auf dem Foto ist unzweifelhaft FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding zu sehen. Das könnte Fragen aufwerfen.
Aber auffallen ist bekanntlich alles in der Werbe- und PR-Branche, in der Suding selbst mehrere Jahre gearbeitet hat. Die unterschwellige Botschaft dürfte klar sein: Die junge, unerfahrene Katja Suding, die die FDP als Spitzenkandidatin in einer knallgelben Öljacke 2011 überraschend in die Bürgerschaft führte, ist politisch gereift. Und wenn ihr damals Kritiker vorwarfen, sie sei als Frau nicht zuletzt wegen ihres Aussehens gewählt worden, dann liefert Suding mit dem Plakat dazu nun einen ironischen Kommentar.
„Hamburg verscholzt zunehmend und verschläft damit seine Chancen“, erläutert Suding das Motiv. „Statt Mittelmaß wollen wir eine neue Richtung vorgeben: für wirklich gute Kinderbetreuung, beste Schulbildung, fließenden Verkehr, gesunde Wirtschaft und solide Finanzen.“