Auf eine Senatsanfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten, Karl-Heinz Warnholz, geht hervor, dass im ersten Halbjahr des Jahres sich immer mehr Menschen unter Drogeneinfluss ans Steuer setzen.

Hamburg. Die Zahl der Autofahrer, die sich auch unter Drogeneinfluss ans Steuer ihres Autos setzen oder auf ihr Motorrad schwingen, ist in der ersten Jahreshälfte unverändert hoch. Es kam bereits zu zahlreichen schweren Unfällen. Wie aus der Antwort auf eine Senatsanfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karl-Heinz Warnholz hervorgeht, wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits 319 Fahrer angehalten, bei denen nachgewiesen werden konnte, dass sie unter Drogeneinfluss standen.

In 255 Fällen hatten die überführten Fahrer Cannabis konsumiert. Bei 46 Fahrern konnte die Polizei nachweisen, dass sie Kokain geschnupft hatten. Im Blut von vier Personen wurden Reste von Heroin nachgewiesen, elf hatten Amphetamine und drei Designer-Amphetamine eingenommen. Laut Senat wurden in einigen Blutproben „wegen Mehrfachkonsums“ auch zwei, teils sogar noch mehr Drogen nachgewiesen.

Im gesamten vergangenen Jahr hatte die Polizei 661-mal Drogen im Blut kontrollierter Fahrer entdeckt. Auf den Genuss von Cannabis vor oder vielleicht sogar während der Fahrt waren auch in 2013 die meisten Verstöße zurückzuführen. Gefährlich: Laut Polizei steigt die Zahl der jüngeren Fahrer unter Drogeneinfluss. Im ersten Halbjahr 2014 erwischte sie bereits zwei Fahrer aus der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre mit mehr als 0,5 Promille Alkohol im Blut, außerdem einen Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren und 86 junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren, die unter Drogeneinfluss fuhren.

Drogenfahrer bauen nicht mehr Unfälle als betrunkene Autofahrer, die Konsequenzen sind allerdings schwerer. So werden bei Unfällen, bei denen Drogen im Spiel sind, überproportional häufig und stark Menschen verletzt. Die Zahl der Unfälle unter Drogeneinfluss ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen: Wurden 2009 noch 96 Unfälle in Hamburg registriert, waren es 2013 bereits 120 Drogenunfälle.