Fast 364.000 Tempoverstöße haben stationäre Blitzer 2013 in Hamburg erfasst und der Stadt Einnahmen in Millionenhöhe beschert. An einer Straße müssen Autofahrer sich besonders in Acht nehmen.

Hamburg. Temposünder müssen sich an der Stresemannstraße besonders in Acht nehmen. Denn hier stehen Nummer eins und zwei der fiesesten Blitzer der Stadt. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Wieland Schinnenburg hervor, in der die Tempo-Verstöße der 21 fest installierten Radarfallen der Stadt aufgelistet sind.

Die Radarfalle an der „Strese“ kurz vor der Neuen Flora (stadtauswärts) ertappte im Jahr 2013 ganze 79.455 Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren. Damit ist die Anlage einsame Spitze auf der Blitzer-Rangliste. Die Radarfalle auf dem Abschnitt zwischen Neuem Pferdemarkt und Sternbrücke ist mit 41.013 „Raser-Fotos“ Nummer zwei. Weit abgeschlagen landet der Blitzer an der Stader Straße 24 in Heimfeld mit 28.551 gemessenen Tempo-Verstößen auf Platz drei (komplette Liste s. unten). An der Eiffestraße in Hamm, wo Ende 2011 die erste moderne Blitzersäule in Hamburg aufgestellt wurde, wurden 18.069 Raser geblitzt. Damit ist die Eiffestraße Nummer sieben in der Liste.

5,3 Millionen Euro Bußgelder

Insgesamt wurden im Jahr 2013 rund 364.000 Tempo-Verstöße erfasst. Die Bußgelder bescherten der Stadt Einnahmen in Höhe von rund 5,3 Millionen Euro. Allerdings wurden nicht alle Verstöße geahndet. Wenn zum Beispiel zwei Fahrzeuge auf dem Foto sind, der Fahrer oder das Kennzeichen nicht erkennbar ist oder es sich um ein ausländisches Fahrzeug handelt, bleibt die Ahndung aus.

Aus der Senatsantwort auf die Kleine Anfrage geht außerdem hervor: Nur eine einzige Blitzeranlage liegt in unmittelbarer Nähe einer Kita, Schule oder Senioreneinrichtung, nämlich die an der Osdorfer Landstraße am Bugenhagen-Haus. Alle anderen Radarfallen stehen an Straßen mit zwei oder mehr Fahrstreifen je Richtung.

„Die stationären Blitzer stehen an den falschen Stellen“, kritisiert Wieland Schinnenburg. „Sie sollten vor Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen stehen, wo sie den Menschen am meisten nutzen. Tatsächlich aber stehen sie dort, wo die höchsten Einnahmen für die Stadt zu erzielen sind.“ Schinnenburg fordert den Senat auf, die Standorte der festen Blitzer zu überdenken.