In der Hansestadt werden jährlich rund drei Millionen Wildtiere zur Beute von Haus- und streunenden Katzen. Deshalb richtet der Naturschutzbund jetzt einen dringenden Appell an die Hamburger Katzenbesitzer.
Hamburg. Im Frühjahr begeben sich Hamburgs Katzen wieder gern auf Beutezug. Vor allem brütende Vögel fallen dem Hunger der Vierbeiner zum Opfer. Darüber hinaus werden gern Mäuse, Molche und Frösche verspeist. Nach Angaben des Naturschutzbundes Nabu werden in Hamburg jährlich rund drei Millionen Wildtiere zur Beute der 180.000 Hauskatzen und rund 20.000 streuenden Katzen. Zu viel, finden die Umweltschützer und appellieren jetzt an die Hamburger Katzenbesitzer.
Mindestens während der Brutzeit von Mitte April bis Mitte Juli sollten die Katzen im Haus bleiben, fordert der Nabu. „Aus Sicht der Wildtiere wäre es am besten, Katzen sogar das ganzjährig im Hause zu halten.“ Denn jede freilaufende Katze erbeute Wildtiere und verursache allein durch ihre Anwesenheit einen Dauerstress unter den Tieren. Und der könne bei Vögeln sogar zum Brutstopp führen.
Vogelschützer empfiehlt Kastration
Nach Angaben des internationalen Fachmagazins „Natur Communications“ erbeutet jede frei laufende Katze pro Jahr durchschnittlich 200 Kleinsäuger und Vögel. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass drei Viertel der erlegten Tiere kleine Säuger wie Mäuse sind. 20 Prozent sind Singvögel, der Rest Eidechsen, Molche und anderes Getier.
Nach Nabu-Angaben stellen die verwilderten Katzen ein besonderes Problem dar. Marco Sommerfeld, Referent für Vogelschutz beim Hamburger Nabu, empfiehlt deshalb, verwilderte Hauskatzen zu kastrieren. Zudem werden streunende Katzen häufig von Jägern abgeschossen. Allein in Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2012 rund 6100 Katzen von Jägern erlegt.