Nach 13 Jahren ist das Insolvenzverfahren des CDU-Politikers beendet. Er war beim Stadionneubau am Volkspark in die Pleite gerutscht.
Hamburg. Die Zeit des finanziellen Darbens ist für Andreas C. Wankum vorbei: Nach 13 Jahren ist am Donnerstag das Insolvenzverfahren über das Vermögen des CDU-Politikers und Kaufmanns beendet worden.
Vor dem Amtsgericht Hamburg-Mitte einigten sich der prominente Schuldner und 32 Gläubiger auf einen Vergleich, nachdem Wankum um die Jahrtausendwende als Stadionbauer des HSV in finanzielle Schieflage geraten war und Insolvenz anmelden musste. Nun erhalten seine früheren Geldgeber 7,6 Prozent der insgesamt geforderten 24,8 Millionen Euro. Das heißt: Je nach Forderungshöhe teilen sich die Gläubiger 1,89 Millionen Euro und eine Sonderzahlung in Höhe von 130.000 Euro.
„Die Sache ist erledigt. Ich bin froh, dass das Insolvenzverfahren nach der langen Dauer beendet werden konnte“, sagte Wankum, der seit 2004 für die CDU in der Bürgerschaft sitzt. Zuletzt habe er rund 1500 Euro für sich behalten dürfen, der Rest ging an den Insolvenzverwalter. Sein Anwalt Richard Seelmaecker sagt, dass unter den jetzigen Gläubigern keine Handwerker waren, die beim Stadionneubau des HSV auf ihren Kosten sitzen geblieben sind. Vielmehr habe es sich bei den Verfahrensbeteiligten überwiegend um Banken und Behörden gehandelt. Auch der HSV und Tochtergesellschaften haben noch Geld von Wankum gefordert. Nach Abendblatt-Informationen findet sich der Verein nun mit 5000 Euro ab, die beim Stadionneubau gegründeten Projektgesellschaften mit 306.000 Euro. Seelmaecker sprach von einer guten Quote für die Gläubiger, bei vergleichbaren Verfahren werde üblicherweise ein Wert von 3,6 Prozent erreicht.
Der in Erlangen geborene Wankum schlitterte 2000 mit seiner Firma Deuteron in die Pleite. Er hatte mit seinem gesamten Privatvermögen für Millionenschulden beim Stadionneubau gehaftet. Auch die Abteilung Profifußball des HSV geriet in eine Finanzkrise. Deuteron hatte den Stadionbau ausgeführt, einen Festpreis von 159 Millionen Mark angegeben, sich dabei aber völlig übernommen. Am Ende kostete der Bau 100 Millionen Euro. Zahlreiche kleinere Firmen warteten lange auf ihr Geld, für manche endete die Pleite ebenfalls im Aus. Wankum musste später auch seine Anteile an heutigen O2-Arena verkaufen. Der CDU-Mann wurde offiziell Angestellter seiner Frau.