CDU-Politiker Andreas Wankum hatte sich in einer Schriftlichen Kleinen Anfrage an den SPD-Senat über das Verhalten der „Aggro“-Jogger an Elbe, Alster und in den Parks beschwert.
Hamburg. Streit unter Parteifreunden ist heute nichts Ungewöhnliches mehr, also darf CDU-Sportpolitiker Sven Hielscher seinem Bürgerschaftsabgeordneten Andreas Wankum auch „scharf widersprechen“. Wankum hatte sich in einer Schriftlichen Kleinen Anfrage an den SPD-Senat über das Verhalten der „Aggro“-Jogger an Elbe, Alster und in den Parks beschwert und erwartet nun von der Regierung Maßnahmen, um das angeblich rücksichtslose Verhalten der Dauerläufer zu unterbinden. „Ich bin mehrfach von Anwohnern und Passanten angesprochen worden, dass Jogger mit verbissenem Gesicht Passanten, Kinderwagen und Hunde einfach anrempeln“, begründete Wankum seinen umstrittenen Vorstoß.
Hielscher kann den Furor des Kollegen nicht verstehen. „Das mag eine kleine Minderheit sein, drei Prozent schwarze Schafe, die gibt es aber überall im Verkehr.“ Das sei kein Grund, die ganze Politmaschinerie anzuwerfen, das sei maßlos übertrieben. „Mein Verständnis von Sportstadt ist, dass wir abseits schmutziger und abgasgetränkter Hauptstraßen öffentliche Räume für Breitensportler öffnen, egal ob sie einem Verein angehören oder nicht“, so Hielscher.
CDU-Politiker Hielscher will Jogger unterstützen, statt sie zu vergraulen
Man könne doch froh sein, dass so viele Hamburger richtig Lust darauf haben, sich regelmäßig zu bewegen. „Das sollten wir nicht verhindern, das müssen wir politisch unterstützen, indem wir Joggingstrecken beleuchten und vor Ort zum Beispiel Duschmöglichkeiten anbieten“, sagt Hielscher, der Präsidiumsmitglied des Handball-Champions-League-Siegers HSV Hamburg und Zweiter Vorsitzender des Rissener SV ist. Mit „meinem Freund“ Wankum will er jetzt ein ernstes Wort reden.