Es war eine noble Geste von Dora Heyenn, der Fraktionsvorsitzenden der Linken, Joachim Bischoff in der Generaldebatte den Vortritt zu lassen. Es sollte die letzte Rede des Haushaltsexperten in der Bürgerschaft werden. Am 30. November wird er sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen zurückgeben. Wie immer bestens vorbereitet, bestritt Bischoff auch diesen letztmaligen Auftritt. Kenntnisreich und detailsicher dozierte er durch das Thema. Und auf genau diesem Sockel gründete er seine politische Interpretation, mit der er die Steuersenkungspolitik oder die antizyklische Wirtschaftspolitik anprangerte. Personal zu sparen nannte er ideenlos und "wenig klug". Dass die wenigsten Bürgerschaftsabgeordneten Bischoffs Überzeugungen teilen, hielt die Parlamentarier am Schluss jedoch nicht davon ab, ihn geschlossen mit lang anhaltendem Applaus zu würdigen. Und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) fand am Ende der Debatte die rechten Worte. Sie nannte Bischoffs gestrigen Parlamentsabschied einen "Verlust für die Debattenqualität".