Seit zehn Jahren ist der Heinrich-Hertz-Turm geschlossen. Jetzt soll aus dem Telemichel nach Plänen aus Dänemark ein Hotel werden.
Hamburg. Der Hamburger Fernsehturm könnte künftig als Hotel genutzt werden. Für die Umgestaltung des seit mehr als zehn Jahren für die Öffentlichkeit geschlossenen Wahrzeichens der Hansestadt gebe es entsprechende Pläne eines dänischen Architekten, berichtet die "Bild"-Zeitung. Demnach würde der knapp 280 Meter hohe Heinrich-Hertz-Turm, besser bekannt als Telemichel, eine Glashülle erhalten. Dahinter sollen sich die Gästezimmer verbergen - mit einem spektakulären Blick über ganz Hamburg. Auch die Aussichtsplattform des Telemichel in 125 Meter Höhe wäre im Entwurf des Architekten Christian Bay-Jorgensen wieder frei zugänglich.
Der Zeitung zufolge liegen die Entwürfe bereits der zuständigen Baubehörde vor, die sich jedoch noch zurückhaltend gibt. "Schließlich muss man auch an den Denkmalschutz denken", zitiert das Blatt Behördensprecher Volker Dumann. Denn eine massive Glashülle um den Fernsehturm würde die Silhouette der Hansestadt nicht unerheblich beeinflussen.
+++ Kommentar: Trauriger Telemichel +++
Der Telemichel ist seit mehr als zehn Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt. Bis 2001 gab es in 125 Meter Höhe eine öffentliche Aussichtsplattform und darüber liegend ein Drehrestaurant. Es gab immer wieder Pläne für eine Sanierung der Immobilie, die Kosten werden auf zehn Millionen Euro geschätzt. Doch am Ende scheiterte es immer an der Finanzierung.
Doch jetzt scheint wieder Bewegung in die mögliche Wiedereröffnung des Fernsehturms zu kommen. Am Wochenende bestätigte die Deutsche Telekom, deren Tochter Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) die Immobilie gehört, dem Abendblatt Gespräche mit einem "ernst zu nehmenden Investor" für den Heinrich-Hertz-Turm. Der Interessent habe bereits ein Konzept vorgelegt, das eingehend geprüft werde. "Wir sind weiterhin an einer öffentlichen Nutzung des Fernsehturms interessiert, wenn die Finanzierung gewährleistet ist", sagte Sprecherin Stefanie Halle. Um welches Unternehmen es sich handelt, wollte sie nicht sagen.
Ein Interesse des kanadischen Internetunternehmens Avid Life Media Interesse an dem Kauf der Namensrechte für den Fernsehturm hatte die Telekom abgelehnt: "Wir haben uns über die Geschäftsmodelle dieser Internetplattform informiert. Eine Zusammenarbeit kommt vor diesem Hintergrund für uns nicht infrage." Das Unternehmen mit Hauptsitz in Toronto bietet Dating-Portale im Internet an. Mitte-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) und Politiker von CDU und FDP hatten kritisiert, dass die Telekom die Offerte der Avid Life Media ablehnt.