Das Bürgerbegehren soll nun eingereicht werden. Es geht um die künftige Nutzung der Fläche an der Max-Brauer-Allee/Ecke Schulterblatt.
Altona. Im Streit um die künftige Nutzung der sogenannten Brammer-Fläche an der Max-Brauer-Allee/Ecke Schulterblatt öffnet sich ein neues Kapitel: Eine Protestbewegung, die von Anwohnern initiiert wurde, will nun ein Bürgerbegehren gegen die geplante Bebauung des rund 8000 Quadratmeter großen Areals beantragen. Derzeit wird etwa ein Drittel des Geländes vom Beach-Club Central Park belegt, die übrige Fläche zum Parken genutzt. Noch in diesem Jahr sollen die Betreiber weichen, damit dort unter anderem eine Döner-Fabrik entstehen kann.
Zu den Organisatoren des Protests gehört John Schierhorn, Betreiber des Central Parks. Der 34-Jährige sagt: "Der aktuelle Bebauungsplan, in dem die Brammer-Fläche als Gewerbegebiet ausgewiesen ist, ist mehr als 17 Jahre alt. Inzwischen hat sich viel im Stadtteil verändert." Das Schanzenviertel brauche günstigeren Wohnraum, kleinere Mieteinheiten für Existenzgründer und soziale Einrichtungen. Ähnlich sieht es Anwohnerin Monika Hoop, 61, Mitinitiatorin der Protestbewegung. Wenn auf der Brammer-Fläche - benannt nach einem Autohaus, das sich Anfang der Neunzigerjahre dort ansiedeln wollte - ausschließlich Gewerbe entstehe, sei eine große Chance für die Stadtentwicklung vertan.
Der Protest richtet sich gegen die grundsätzliche Veränderung des Areals, nicht speziell gegen Döner-Unternehmer Ertan Cilik, 42. Er stammt selbst aus Altona und zeigt Verständnis: "Ich nehme die Gefühle der Bürger sehr ernst. Eine Änderung des Bebauungsplans wäre im Interesse des gesamten Stadtteils." Wichtig sei, dass bald eine Entscheidung falle. Laut Finanzbehörde gibt es neben Cilik noch weitere Interessenten für Gewerbeansiedlungen auf der Brammer-Fläche.
Damit das Bürgerbegehren erfolgreich ist, müssen die Organisatoren innerhalb von sechs Monaten die gültigen Unterschriften von drei Prozent der 187.220 wahlberechtigten Altonaer sammeln, also insgesamt 5617. Sollte der Bezirk weiter an der Gewerbenutzung festhalten, könnte es im Anschluss zu einem Bürgerentscheid kommen.