Schon im kommenden Sommer soll das 500-Millionen-Euro-Projekt an der Oper fertig sein. Neue Flaniermeile wird das Gesicht der City verändern.
Hamburg. Zehn Meter breite Fußwege, elegante Geschäfte, Cafés und Restaurants und mittendrin als Anziehungspunkt die Staatsoper: Hamburg erhält zwischen Stephansplatz und Gänsemarkt einen neuen, prachtvollen Boulevard. Schon im kommenden Sommer soll er nach Abendblatt-Informationen eröffnet werden. Die Baukosten für die neuen Gebäude werden auf etwa 500 Millionen Euro geschätzt, der Umbau der Straße kostet noch einmal fast fünf Millionen Euro.
Noch beherrschen Bauzäune, Planen und Kräne das Bild an der Dammtorstraße. Doch die Investoren sind sicher: Die neue Flaniermeile, die nach ihrem Vorschlag künftig "Opern-Boulevard" heißen soll, wird das Gesicht der City verändern und sogar dem Jungfernstieg Konkurrenz machen.
Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter sieht seine "städtebauliche Vision" verwirklicht. Die Oper leuchte in dem neuen Umfeld "wie ein kleiner Edelstein", sagte Walter dem Abendblatt. Dank des Boulevards rückt sie aus ihrer von vielen Musikfreunden so empfundenen "Randlage" wieder ins Herz der Stadt. Walter sagte, die umgebaute Straße nehme die alte Verbindung vom Stephansplatz über den Gänsemarkt hin zu den Hohen Bleichen wieder auf. Dadurch würden auch die "historischen Geschäftslagen" wieder in ihrer Bedeutung gestärkt. Vor der Oper entsteht eine großzügige Vorfahrt. Stadteinwärts gibt es zwei Autospuren, stadtauswärts nur eine. Außerdem werden eine Busspur und Radwege eingerichtet.
+++ Großes Theater schon vor Vorstellungsbeginn +++
Walter sagte, schon jetzt habe sich die Dammtorstraße von einem "gemeingefährlichen Schandfleck" zur "gefragtesten Lage" in der City verwandelt. Das zeigt auch eine Bewertung des Immobilienberaters Jones Lang LaSalle. Die Gebäude am Boulevard liegen inzwischen zusammen mit anderen ausgewählten City-Lagen auf Platz eins der begehrtesten Bürostandorte, gefolgt von der City Süd und der HafenCity.
Kernstück des Riesenprojekts sind drei Bauvorhaben: Die alte Oberpostdirektion am Stephansplatz wird für 140 Millionen Euro umgebaut. Dort entstehen Geschäfte, eine Markthalle und Arztpraxen. Gegenüber der Oper wird das Bürohaus OpernPlaza für rund 100 Millionen Euro errichtet. Neu ist auch das Metropolishaus, in das das alte Kino wieder einzieht. In dem 80-Millionen-Bau werden außerdem Büros und ein Restaurant eingerichtet.
An den Sanierungskosten der Straße von fast fünf Millionen Euro beteiligt sich ein Zusammenschluss der Grundeigentümer und Investoren mit 1,4 Millionen Euro. "Das soll nicht nur großzügig sein. Es muss einfach toll aussehnen", sagt Sprecher Sebastian Binger.