St. Katharinen wird wegen der Sanierung bis Dezember geschlossen. Die Hamburger Kirche erhält unter anderem eine Fußbodenheizung.
Hamburg. Für die Hamburger Hauptkirche St. Katharinen heißt es ab dem Aschermittwoch (9. März): „Wegen Sanierung geschlossen“. Erst am 1. Advent 2012 soll das komplett renovierte Kirchenschiff samt neuer Orgel feierlich eingeweiht werden, sagte Hauptpastorin Ulrike Murmann am Dienstag in Hamburg. Gottesdienste sollen bis dahin im Kirchencafé und in der Sakristei im südlichen Anbau stattfinden. Im Laufe des Jahres will die Gemeinde sogar auf Wanderschaft gehen und an wechselnden Orten Gottesdienst feiern, auch in der HafenCity.
Die Totalsperrung der Kirche ist vor allem darum nötig, weil eine neue, effizientere Fußbodenheizung eingebaut wird. Dafür müssen zunächst sämtliche Bodenbeläge raus. Für die Heizungsanlage wird ein bereits existierender Kellerraum erweitert, der künftig zusätzlich als Lagerraum für Stühle dienen soll. Über eine Hubbühne wird er mit dem Kirchenschiff und der neuen Chorempore verbunden, um die Stühle leichter transportieren zu können.
An Stelle der bisherigen Winterkirche und des Abstellraumes unter der nördlichen Westwand wird eine neue Chorempore errichtet, die auf einer Stahlträgerkonstruktion Flächen für Chor und Orchester bieten soll. Sie werde so konzipiert, dass die neue Bach-Orgel sowohl klanglich als auch perspektivisch den Schwerpunkt an der Westseite der Kirche bilden kann, sagte Murmann, die seit 2004 an St. Katharinen wirkt.
Auch die Kirchenbänke werden überarbeitet und umgestaltet - künftig sollen sie demontierbar sein, wenn für besondere Veranstaltungen mehr Platz benötigt wird. Unter dem Tauffenster wird ein zweites Taufbecken installiert. Insgesamt soll auch die Akustik verbessert und die Beleuchtung der Kirche modernisiert werden – nach Konzepten und unter Leitung des Lübecker Architekten Helmut Riemann.
Für die anstehenden Maßnahmen werden noch vier Millionen Euro gebraucht. Insgesamt wird die seit 2007 laufende Sanierung rund 20 Millionen Euro umfassen. Die Stadt Hamburg ist daran mit drei Millionen Euro beteiligt, aus Bundesmitteln flossen sechs Millionen Euro. Rund sieben Millionen Euro steuerten diverse Stiftungen, Unternehmen und private Spender bei.
Bauhistoriker und Restauratoren haben die umfangreichen Arbeiten im Außenbereich und am Turm der Kirche auch für intensive Forschungen zur Baugeschichte des ältesten Sakralbaus in Hamburg genutzt. Dabei wurden spektakuläre neue Erkenntnisse über die im 13. Jahrhundert verwendeten Materialien gewonnen. Große Mengen originalen Mauerwerks samt seiner Verfugungen stammen direkt aus dem 14. Jahrhundert und weisen den Experten zufolge keinerlei Beanstandungen auf. (epd)