Bei Autounfällen in Nordrhein-Westfalen summierten sich Blechschäden auf 2,2 Millionen Euro. In Hamburg krachte es rund 170 Mal.
Hamburg. Blitzeis und Schnee haben in der Nacht zum Mittwoch im Norden Deutschlands für zig Verkehrsunfälle gesorgt. Meist blieb es nach Polizeiangaben bei Blechschäden. Der beträgt allein in Nordrhein-Westfalen nach Polizeiangaben insgesamt etwa 2,2 Millionen Euro. Zwischen 20 Uhr und 4 Uhr zählten die Beamten 487 witterungsbedingte Unfälle. Dabei wurden zwölf Menschen schwer und 58 leicht verletzt.
Am stärksten betroffen war nach ersten Angaben das Münsterland. Bei einem Auffahrunfall auf der Autobahn 31 (Dorsten-Emden) in Höhe Legden wurden vier Menschen schwer verletzt. Teile der A31 waren zwischenzeitlich gesperrt worden. Bei einer Schleuderpartie in Münster wurden drei Menschen verletzt, darunter ein 39 Jahre alter Mann schwer. Auf derselben Straße befreite kurz darauf ein Familienvater nach einem Unfall seine Frau und drei Kinder im Alter von ein bis zehn Jahren aus dem Auto, das auf dem Dach gelandet war.
In Bochum rutschte laut Feuerwehr ein Lastwagen in denGraben, wobei der Fahrer leicht verletzt wurde. Vier Männer im Alter von 21 bis 24 Jahren wurden bei der Kollision zweier Autos im Oberbergischen Kreis verletzt. Die niedersächsische Polizei zählte Dutzende Unfälle.
In Melle im Kreis Osnabrück schleuderte eine 30-Jährige mit ihrem Auto gegen einen Baum. Dank des Seitenairbags wurde sie nur leicht verletzt. „Als es nach demRegen anfing zu scheinen, haben die Leute schnell ihre Geschwindigkeit angepasst“, sagte ein Polizeisprecher in Hannover. Ein Kollege aus Bremen kommentierte die Belchschäden: „Das ist das ganz normale Hin-und-Hergerutsche bei Glatteis.“
In Hamburg verunglückten mehrere Autofahrer auf glatten Straßen. Im Osten der Hansestadt sei es zu einer „leichten Häufung“ von Unfällen gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Auch ein Sprecher des Lagedienstes in Kiel sagte: „Es ist glatt überall.“ Schwere Unfälle gab es in Schleswig-Holstein zunächst jedoch nicht.
Lesen Sie auch den aktuellen Abendblatt-Bericht :
Nach dem Blitzeis am Dienstagabend ist der Berufsverkehr am Morgen in Hamburg weitestgehend reibungslos gelaufen. „Alles war gut – keine Probleme“, sagte ein Sprecher der Verkehrsleitstelle in Hamburg. Am Abend hatte leichter Nieselregen bei Minusgraden die Straßen im Norden in Rutschbahnen verwandelt. Allein in der Hansestadt registrierte die Polizei zwischen 160 und 170 Unfälle – meist blieb es aber bei Blechschäden.
Die Stadtreinigung war mit 120 Fahrzeugen im Einsatz, rund 300 Tonnen Feuchtsalz wurden auf den Hauptverkehrsstraßen der Stadt gestreut. Ab 18.30 fielenam Dienstag feine Tropfen auf den frostkalten Asphalt. Sofort bildete sich ein Eisfilm. Besonders im Hamburger Osten war es spiegelglatt. Betroffen waren aber alle Stadtteile. Der schwerste Unfall ereignete sich auf der Hamburger Straße. Hier kollidierten vier Wagen. Die Hamburger Straße blieb während der Rettungsarbeiten voll gesperrt. Es kam zu langen Staus. Die Feuerwehr intensivierte ab 18.30 den Rettungsdienst, setzte Reserven in Fahrt. Insgesamt fuhren die Retter 57 wetterbedingte Einsätze. Drei Personen erlitten Verletzungen.
Seit heute morgen sind die großen Straßen nach Angaben der Verkehrsleitzentrale weitgehend eisfrei. "Die Hauptstraßen sind gestreut, dort fahren wir heute aber noch einmal Kontrollen", sagt Reinhard Fiedler, Pressesprecher der Hamburger Stadtreinigung. Heute morgen habe sich die Situation zunächst beruhigt, bei steigenden Temperaturen erwarten Polizei, Verkehrszentrale und Stadtreinigung eine Normalisierung der Verkehrslage. Auf den Nebenstraßen und Gehwegen sei dagegen noch immer Vorsicht geboten, sagt Fiedler.
Da vor allem auf vielen Gehwegen nicht gestreut war, hangelten sich am Dienstagabend an vielen Stellen die Fußgänger an Hauswänden entlang, um Stürze zu vermeiden, die jedoch allernorts passierten.
Die plötzliche Glätte betrifft jedoch nicht nur Hamburg, auch in Schleswig-Holstein schlug das Blitzeis zu. Ein Sprecher des Lagedienstes in Kiel sagte: „Es ist glatt überall.“ Schwere Unfälle gab es in Schleswig-Holstein zunächst jedoch nicht.
Auch in Niedersachsen und Bremen zählte die Polizei am späten Dienstagabend zahlreiche wetterbedingte Unfälle. In Melle im Kreis Osnabrück schleuderte eine 30-Jährige mit ihrem Auto gegen einen Baum. Dank des Seitenairbags wurde sie nur leicht verletzt. „Als es nach dem Regen anfing zu scheinen, haben die Leute schnell ihre Geschwindigkeit angepasst“, sagte ein Polizeisprecher in Hannover. Ein Kollege aus Bremen kommentierte die Belchschäden: „Das ist das ganz normale Hin-und-Hergerutsche bei Glatteis.“
In der zweiten Nachthälfte entspannte sich die Lage auf den Straßen zunehmend. Bis Mitternacht kam es zu vielen Unfällen aufgrund von Blitzeis und starkem Schneefall. Dabei blieb es in den meisten Fällen bei Blechschäden. Wie die Polizei mitteilte, beruhigte sich die Lage auf den Straßen durch das einsetzende Tauwetter am frühen Mittwochmorgen deutlich. Auch das sofortige Handeln der Winterdienste und die angepasste Fahrweise der Autofahrer sorgte für eine Beruhigung des Straßenverkehrs.
Auch Richtung Süden breitet sich das Blitzeis aus: Es hat bereits zu zahlreichen Unfällen auf den Straßen des Regierungsbezirks Münster geführt. Wie die Landesleitstelle der nordrhein-westfälischen Polizei in Neuss mitteilte, mussten Teilstücke der Autobahn 31 wegen der plötzlichen starken Glatteisbildung gesperrt werden.
Ein weiterer Unfallschwerpunkt war darüber hinaus die Autobahn 43. Über Personen- oder Sachschäden konnten zunächst noch keine Angaben gemacht werden. Die Polizei appellierte an alle Autofahrer, auf unnötige Fahrten zu verzichten. Allein in Nordrhein-Westfalen summierten sich Blechschäden nach Polizeiangaben auf insgesamt etwa 2,2 Millionen Euro.