Die Hamburger Stadtreinigung hatte am Abend alle Fahrzeuge gegen die plötzliche Glätte im Einsatz. Menschen stürzten, Fahrzeuge kollidierten.

Hamburg. Sprühregen hat die Stadt am Dienstagabend an vielen Orten in eine gefährliche Eisfläche verwandelt. "Wir haben unsere Kräfte um 18.30 Uhr alarmiert und streuen seitdem die Hauptverkehrsstraßen. Es ist ausgesprochen glatt, deshalb haben wir alle 120 Fahrzeuge im Einsatz", sagt Reinhard Fiedler, Sprecher der Hamburger Stadtreinigung.

Am Abend kam es bereits zu einer "leichten Häufung" von Unfällen, mehrere Autounfälle passierten - meist mit Blechschäden. "Wir haben mehrere gestürzte Menschen versorgt, für eine Bilanz ist es aber noch zu früh", sagte ein Feuerwehrsprecher. An der Hamburger Straße waren vier Autos ineinander gerutscht. Die Fahrbahn war daraufhin stadtauswärts gesperrt. Es kam zu langen Staus.

Vor allem auf vielen Gehwegen ist nicht gestreut, an vielen Stellen hangeln sich die Fußgänger an Hauswänden entlang, um Stürze zu vermeiden, die jedoch im Moment allernorts passieren.

Die Stadtreinigung warnt nun bereits vor dem Berufsverkehr am Mittwoch: "Es soll über Nacht kalt und regnerisch bleiben und wir streuen zurzeit nur die Hauptstraßen. Deshalb raten wir morgen früh gerade auf Gehwegen und Nebenstraßen zu äußerster Vorsicht", so Reinhard Fiedler am Dienstag.

Die plötzliche Glätte betrifft jedoch nicht nur Hamburg, auch in Schleswig-Holstein schlug das Blitzeis zu. Ein Sprecher des Lagedienstes in Kiel sagte: „Es ist glatt überall.“ Schwere Unfälle gab es in Schleswig-Holstein zunächst jedoch nicht.

Auch Richtung Süden breitet sich das Blitzeis aus: Es hat bereits zu zahlreichen Unfällen auf den Straßen des Regierungsbezirks Münster geführt. Wie die Landesleitstelle der nordrhein-westfälischen Polizei in Neuss mitteilte, mussten Teilstücke der Autobahn 31 wegen der plötzlichen starken Glatteisbildung gesperrt werden.

Ein weiterer Unfallschwerpunkt war darüber hinaus die Autobahn 43. Über Personen- oder Sachschäden konnten zunächst noch keine Angaben gemacht werden. Die Polizei appellierte an alle Autofahrer, auf unnötige Fahrten zu verzichten. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Nachmittag vor Blitzeis auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen gewarnt. Den Prognosen zufolge sollte sich die Wetterlage im Verlauf des Mittwochs wieder entspannen.