Der Hamburger Antrag für das Chilehaus mit Kontorhausviertel und der nahen Speicherstadt muss am 1. Februar 2013 in Paris vorliegen.

Hamburg. Mit der Nominierung des Chilehauses will Hamburg endlich in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen werden. „Hamburg ist das einzige Bundesland, das noch kein Welterbe hat“, sagte Kultursenator Reinhard Stuth (CDU)am Dienstag in der Hansestadt. Die Antragsunterlagen für das Chilehaus mit Kontorhausviertel und angrenzender Speicherstadt müssen bis zum 1. Februar 2013 in der Pariser UNESCO-Zentrale vorliegen

Das von 1922 bis 1924 errichtete Gebäude steht bereits seit 1997 auf der nationalen Anmeldeliste für die UNESCO. Es sei die signifikanteste baukünstlerische Leistung des deutschen Backstein-Expressionismus, sagte Projektleiterin Agnes Seemann vom Denkmalschutzamt. „Gleichzeitig gehört es mit seinem zehngeschossigen Baukörper zu den ersten Realisationen eines Hochhauses in Deutschland.“ Derzeit stehen rund 890 Orte und Landschaften in 148 Ländern auf der Welterbeliste. 33 Orte davon liegen in Deutschland, darunter der Kölner Dom und seit 2009 auch das Wattenmeer. Die Einzelbewerbungen werden in Deutschland über die Kultusministerkonferenz organisiert.

Um die Chancen auf ein eigenes Welterbe zu erhöhen, beteiligt sich Hamburg auch noch an zwei seriellen Bewerbungen. Gemeinsam mit vergleichbaren kulturhistorischen Stätten in anderen Ländern sollen die Sternwarte in Bergedorf und der Jüdische Friedhof in Altona nominiert werden. „Die ältesten Instrumente in der Sternwarte sind 150 Jahre alt und werden noch heute benutzt“, hob Stuth hervor. Für die Bewerbung sei eine Partnerschaft mit einer ähnlichen Sternwarte im argentinischen La Plata vorgesehen. (dpa)