Die Umweltbehörde will den See mit einem speziellen Granulat retten. Kosten: etwa 600.000 Euro. Den Löwenanteil übernimmt der Bund.
Hamburg. Es gibt Hoffnung für Hamburgs beliebtesten Badesee! Der Eichbaumsee in Allermöhe, der seit 2008 wegen seines explosionsartigen Algenwachstums gesperrt ist, soll in einem letzten Versuch vor dem endgültigen umkippen bewahrt werden. Das Problem des Gewässers ist der gelöste Phosphor, der überwiegend aus den Sedimenten am Boden des Sees stammt.
Die zuständige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt setzt nun auf ein neues Verfahren zur Sanierung. Rund 150 Tonnen Bentophos werden über mehrere Tage im See gleichmäßig verteilt. Der Stoff soll den Phosphor binden, der Auslöser für das immer wieder auftretende Wachstum der Blaualgen ist. Bentophos besteht aus Naturstoffen und wurde in Schleswig-Holstein und Niedersachsen bereits erfolgreich eingesetzt.
Das Granulat wird mit Wasser aufgeschlämmt und von einer schwimmenden Arbeitsplattform aus im See verteilt. Während des Herabsinkens auf den Seeboden soll Bentophos den Phosphor chemisch an sich binden. Gleichzeitig soll das Bentophos, das sich am Grund des Sees ablagert, verhindern, dass weiteres Phosphor aus den Sedimenten freigesetzt wird.
Die Kosten von rund 520.000 Euro übernimmt zu mehr als 90 Prozent der Bund und stellt dafür Geld aus dem Konjunkturprogramm II zur Verfügung. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) finanziert mit rund 50.000 Euro ein Monitoring-Programm, um die Wirkung von Bentophos zu dokumentieren.
Der Eichbaumsee ist ein Baggersee, der vor etwa 40 Jahren durch Kiesabbau im Bereich einer Flussschleife der Dove-Elbe entstanden ist. Aus dieser Zeit vorhandene Flussbettsedimente reichern das Seewasser immer wieder mit Nährstoffen - besonders Phosphor an -, die seit den 1980er-Jahren massive Algenblüten verursachen. Sanierungsversuche des Eichbaumsees laufen seit 1990 - trotzdem musste er immer wieder für den Badebetrieb gesperrt werden.