Hunderte Trauergäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft kamen in die Hauptkirche St. Michaelis um von Birte Toepfer Abschied zu nehmen.

Hamburg. „Freude die Fülle und selige Stille wird mich erwarten im himmlischen Garten; dahin sind meine Gedanken gericht". Tröstete sich Birte Toepfer, Hamburgs große Mäzenin, in den letzten Minuten ihres Lebens mit diesen Worten aus einem Lied von Paul Gerhard? Zumindest hatte sie das Werk „Die güldne Sonne“ für ihre Trauerfeier ausgesucht, die am Mittag im Michel veranstaltet wurde. Auch das Psalmgebet, das Pastor Hartmut Dinse sprach, und das Lied „Befiehl du deine Wege“ hatte sie sich für diesen Anlass gewünscht. Die 65-Jährige hatte sich vor knapp zwei Wochen das Leben genommen und war vergangene Woche beigesetzt worden.

Alle Bänke im Kirchenschiff der Hauptkirche waren besetzt. Gekommen waren neben der Familie Trauergäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft – und natürlich zahlreiche Mitarbeiter und Leiter diverser Stiftungen. Im Senatsgestühl saßen unter anderem Schulsenatorin und Zweite Bürgermeisterin Christa Goetsch (GAL) sowie Bürgerschaftspräsident und Hauptpastor i.R. Lutz Mohaupt, der für die Stadt die Trauerrede hielt. Ebenfalls zur Trauergemeinde gehörten Gerd-Winand Imeyer, Honorarkonsul von Bulgarien, Medienmanager Gerd Schulte-Hillen mit Ehefrau Irene, der Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Stiftung Musikleben, der Hamburger Fotograf F.C. Gundlach, Haspa-Aufsichtsratschef Karl-Joachim Dreyer, „Tafel“-Gründerin Annemarie Dose, Hannelore Lay von der Stiftung Kinderjahre, Bernhard Servatius, früherer Axel-Springer-Aufsichtsratsvorsitzender, und Edda Darboven, Schirmherrin des Fördervereins Universitäres Herzzentrum.

In seiner Predigt würdigte Pastor Dinse Birte Toepfer als Frau, die „mit ihrem strahlenden Lächeln viele Sympathien geweckt“ habe und ein Vorbild für bürgerschaftliches Engagement sowie Stiftungsarbeit in Hamburg gewesen sei. Sie sei ihren Kindern eine liebevoll-strenge und besorgt-ehrgeizige Mutter gewesen und habe sie zu gradlinigen Menschen erzogen. Bis zuletzt habe sie die vielen Termine, die ihre Arbeit in der von ihrem Schwiegervater gegründeten Toepfer-Stiftung mit sich brachte, mit großer Selbstdisziplin wahrgenommen. „Nur die wenigsten“, so Hartmut Dinse, „wussten, wie anstrengend das für sie war.“

Bürgerschaftspräsident Lutz Mohaupt sprach von dem großen Verlust, den nicht nur die Angehörigen, sondern auch die Stadt durch den Tod von Birte Toepfer erlitten habe. „Die Freie und Hansestadt“, versprach er, „wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren.“