Der in Pakistan verhaftete Islamist Rami M. soll nach Deutschland ausgeliefert werden. Möglicherweise auch nach Hamburg. Hier lebte er zuletzt.
Hamburg. Der Hamburger Islamist Rami M., der vor knapp sechs Wochen in Pakistan verhaftet worden war , könnte nach einem Bericht der Tageszeitung "taz" noch in diesem Monat nach Deutschland überstellt werden. Vertreter der deutschen Botschaft in Islamabad hätten den 25-Jährigen inzwischen im Gefängnis aufgesucht. Er sei den Umständen entsprechend in ordentlicher Verfassung, heißt es. Unklar ist bislang aber noch, wohin Rami M. überstellt wird - ob nach Hamburg oder in ein anderes Bundesland. Die Hamburger Innenbehörde hat eigenen Angaben zufolge noch keine Kenntnis von der bevorstehenden Auslieferung.
Der in Frankfurt am Main geborene und zuletzt in Hamburg lebende 25-Jährige, gegen den die Bundesanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, war im März 2009 nach Pakistan gereist. Seitdem soll er Verbindungen zur al-Qaida haben. Am 15. Juni hatte sich der per Haftbefehl Gesuchte an die deutsche Botschaft gewandt, angeblich um neue Reisepapiere zu erhalten.
Möglicherweise plante der Experte für Sprengstoffgürtel aber auch einen Anschlag. Botschaft und Rami M. vereinbarten einen Gesprächstermin, der allerdings nicht zustande kam. Pakistanische Polizisten verhafteten ihn nach einem Tipp deutscher Sicherheitsbehörden. Rami M. saß bei seiner Verhaftung mit einer Burka verkleidet und mit einem gebrochenen Bein in einem Kleinbus, der ihn wohl in ein Krankenhaus bringen sollte.