Stimmen zum Ausgang des Volksentscheids über die Schulreform
Olaf Scholz, SPD-Chef: "Wir haben für ein anderes Ergebnis geworben. Trotzdem ist das Ergebnis eindeutig."
Walter Scheuerl, Initiative "Wir wollen lernen": "Wir freuen uns sehr, dass die Hamburger so deutlich entschieden haben. Wir werden gute Gymnasien und starke Stadtteilschulen haben. Darauf freuen wir uns sehr."
Rolf Salo, FDP-Chef: "Dieses klare Votum der Bevölkerung ist eine Klatsche nicht nur für den Senat, sondern für die gesamte Bürgerschaft. Alle Parteien in der Bürgerschaft müssen lernen, dass heute Politik nur noch für die Bürger und nicht gegen die Bürger gemacht werden kann. Jetzt haben die Bürger das Wort, wie es weitergehen soll."
Stefanie von Berg, stellvertretende Sprecherin der Reformbefürworter "Die Schulverbesserer": "Die Hamburger haben klar gegen soziale Integration gestimmt - das ist schon bitter."
Frank Horch, Präses der Handelskammer Hamburg: "Der Ausgang des Volksentscheids macht es möglich, sich auf die Stadtteilschule als das viel größere Reformpaket zu konzentrieren. Der Streit um die Primarschule hat dies unnötig überlagert. Die Handelskammer fordert, die frei werdenden Mittel nun für die flächendeckende Einführung von echten Ganztagsschulen zu verwenden. Durch mehr echte Ganztagsschulen entwickeln wir unser Gesellschaftssystem zukunftsgerecht - sowohl aus Sicht der Migranten als auch aus Sicht all derer, die Beruf, Karriere und Familie vereinbaren wollen."
Christa Goetsch, Schulsenatorin (GAL): "Ich sage es mal ehrlich: Es ist einfach ein Scheißtag heute. Aber ich danke für die große Unterstützung, wir werden an dem Thema dranbleiben. Außerdem werden wir allen Primar-Versuchsschulen erlauben weiterzumachen."
Jens Kerstan, GAL-Fraktionschef: "Auch müssen wir uns fragen, welche Fehler wir gemacht haben."
Jobst Fiedler, Sprecher des Bündnisses "Chancen für alle": "Richtig enttäuscht bin ich nicht, obwohl der Abstand größer ist, als wir gedacht haben. Aber es hat sich in relativ kurzer Zeit gezeigt, dass es auch ein breites Bündnis in der Stadt für eine bessere Schule gibt. Wir werden also in den nächsten Jahren an dem Thema dranbleiben."
Uwe Grund, DGB-Landeschef in Hamburg: "Diese Entscheidung ist für den Bildungsstandort Hamburg keine gute. Das zementiert soziale Unterschiede in der Stadt weiter."
Marcus Weinberg, Vizelandesvorsitzender der CDU: "Das Ergebnis ist enttäuschend, vor allem weil wir lange versucht haben, die Menschen zu überzeugen. Doch ein Volksentscheid ist urdemokratisch, wir werden das umsetzen."