Bewohner fürchten noch mehr Besucher und Kneipen-Szenerie. GAL: “Eine Konzerthalle kann es nur mit den Bürgern und nicht ohne sie geben.“
Hamburt. Die Grünen im Bezirk Mitte fordern die Abkehr vom Plan, eine Musikhalle auf dem Gelände der Alten Rindermarkthalle zu errichten. Sie wollen mit einem Bürgergutachten prüfen, ob auf dem real-Gelände wirklich die vom Bezirk geplante St.-Pauli-Music-Hall stehen muss.
Das steht in einem einstimmig gefassten Beschluss des Kreisverbandes der GAL-Mitte. Weiterhin fordert die Partei die Entwicklung alternativer Planungen, Zwischennutzungen mit einem Supermarkt und die Einbeziehung der Anwohner. Farid Müller, GAL-Abgeordneter für Mitte, sagt: "Mit dem Papier geht die GAL deutlich auf Distanz zur Music-Hall, denn eine Konzerthalle kann es nur mit den Bürgern und nicht ohne sie geben."
Um die St.-Pauli-Music-Hall gibt es heftige Auseinandersetzungen. Der Protest richtet sich gegen eine weitere "Eventisierung" des Quartiers. Bewohner fürchten noch mehr Besucher, Touristen und Kneipen-Szenerie.
Der Bezirk Mitte hat ein Workshop-Verfahren zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie in die Wege geleitet, das zum Thema die Verwertung des riesigen Geländes neben dem Bunker und der U-Bahn-Station Feldstraße hat. Die GAL: "Im Gutachterverfahren (des Workshops) ist für alle Entwürfe die Vorgabe enthalten, eine Musikhalle mittlerer Größe einzurichten."
Auf dem 3,4 Hektar großen Gelände war bis vor Kurzem noch der real-Supermarkt aktiv, dessen Vertrag zum Ende des Jahres ausläuft. Bis dahin muss laut Vertrag real die Umbauten in der Alten Rindermarkthalle zurückbauen.
Ob das so weit kommt, ist fraglich, denn mit einer Zwischennutzung durch einen neuen Marktbetreiber müssten die Umbauten stehen bleiben.