Von den Streiks sind die Asklepios-Krankenhäuser, das UKE und das Universitäre Herzzentrum betroffen. Nächste Tarifgespräche am Dienstag.

Hamburg. Patienten mehrerer Krankenhäuser in Hamburg haben sich am Montag in Geduld üben müssen. Wegen eines ganztägigen Warnstreiks des Pflegepersonals, bei den Laboren und bei den Krankentransporten ging es in den Asklepios-Krankenhäusern, im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und im Universitären Herzzentrum teilweise nur schleppend voran. Am Vormittag versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi mehr als 2000 Beschäftigte vor dem Asklepios Klinikum St. Georg, um ihrer Forderung nach mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. An Dienstag kommen die Verdi-Tarifkommission und der Krankenhaus Arbeitgeberverband Hamburg (KAH) zu ihrer dritten Verhandlungsrunde zusammen. Der Warnstreik sollte noch bis 22.00 Uhr dauern.

Verdi verlangt für die rund 13.000 Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro zusätzlich im Monat. Die Arbeitgeber hatten in der jüngsten Verhandlungsrunde am 16. April nach Gewerkschaftsangaben ein Plus von 3,5 Prozent ab dem 1. Juli angeboten und weitere Erhöhungen um jeweils 1,4 Prozent zum 1. Januar und zum 1. August 2013 in Aussicht gestellt. Verdi ist das jedoch zu wenig. „Allein bei Asklepios wurden mehr als 50 Millionen Euro Gewinn gemacht im letzten Jahr – die Beschäftigten haben Anspruch auf einen fairen Anteil“, betonte Verdi-Chef Wolfgang Rose.

Rose – selbst SPD-Bürgerschaftsabgeordneter – forderte den SPD-Senat auf, seiner Verantwortung gerecht zu werden. Das UKE gehöre vollständig der Stadt, bei den Asklepios-Kliniken halte Hamburg 25,1 Prozent. "Dass 25,1 Prozent eine "strategische Beteiligung“ sein soll, das hören wir ja fast täglich, wenn es um die Beteiligung an den Energienetzen geht. Wenn das stimmt, dann erwarten wir auch vom Senat, dass er jetzt seinen strategischen Einfluss geltend macht, um endlich einen ordentlichen Abschluss für die Beschäftigten in den Krankenhäusern zustande zu bringen“, sagte Rose. Andernfalls sei der Warnstreik nur ein Anfang gewesen.

Eine UKE-Sprecherin sprach von kleineren Verzögerungen im Ablauf des Universitätsklinikums. Bereits vor dem Warnstreik hatte der KAH mit Unverständnis auf den Ausstand reagiert, da das Hamburger Angebot im Gesamtvolumen bereits über dem Volumen des bundesweiten Tarifabschlusses liege. Von dem Warnstreik betroffen waren neben dem UKE und dem Herzzentrum die Asklepios-Kliniken Altona, Barmbek, St. Georg, Harburg, Wandsbek und Nord. (dpa)