Das fordet die SPD im Bezirk Nord. Hamburg kann sich das “Luxusvorhaben“ nicht mehr leisten. Für “Shared Space“ stehen 7 Millionen Euro bereit.

Hamburg. Die SPD im Bezirk Nord hat ein weiteres Argument gegen die geplante Einführung der Gemeinschaftsstraßen gefunden: Nach dem harten Winter könne sich die Stadt das "Luxusvorhaben" nicht mehr leisten, sagte Thomas Domres, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bezirk Nord. "Die Situation der Straßen und Radwege ist dramatisch und Shared Space an der Tangstedter Landtstraße entbehrlich." Mit den für das Projekt eingeplanten Mitteln sollten lieber Schlaglöcher beseitigt und Radwege saniert werden.

Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) zufolge stehen insgesamt sieben Millionen Euro im Haushalt für die Realisierung von fünf Gemeinschaftsstraßen bereit. Im Koalitionsvertrag von CDU und GAL wurde 2008 vereinbart, in jedem der sieben Hamburger Bezirke eine Gemeinschaftsstraße einzuführen. Nach heftigen Debatten soll das Projekt aber zunächst nur in fünf Straßen und teilweise nur abschnittsweise verwirklicht werden. "Ein Versuch in jedem der sieben Bezirke würde insgesamt gut 20 Millionen Euro kosten. Das wäre bei der derzeitigen Kassenlage Hamburgs niemandem zu vermitteln", sagte Karin Timmermann (SPD).

Die Idee der Gemeinschaftsstraße folgt dem Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Die klassische, dreigliedrige Aufteilung in Fußweg, Radweg und Fahrbahn soll aufgebrochen werden, Fußgängern, Radfahrer und Autofahrer sollen sich die Straße teilen. Die Idee stammt aus den Niederlanden. Dort wurde sie mit Erfolg in kleineren Städten umgesetzt.