Wird das Projekt noch teurer? Erst 2009 sind durch den Nachtrag IV zusätzliche öffentliche Zahlungen in Millionenhöhe aufgelaufen.
Hamburg. Wird die Elbphilharmonie nochmals deutlich teurer? Erst im Vorjahr sind durch den Nachtrag IV zusätzliche öffentliche Zahlungen in Höhe von 209 Millionen Euro bei dem Mammutprojekt aufgelaufen. Aus einer kleinen Senatsanfrage des SPD-Haushaltsexperten Peter Tschentscher geht nun hervor, dass die Baufirma Adamanta/Hochtief Mehrkosten in Höhe von 22,4 Millionen Euro geltend macht.
Der Generalplaner, das Architekturbüro Herzog & de Meuron, verlangt zusätzlich 1,5 Millionen Euro. Erst im September hatten Bauunternehmer und Architekturbüro die Mehrkosten noch deutlich geringer taxiert. Adamanta hatte lediglich 7,4 Millionen Euro zusätzlich verlangt, Herzog & de Meuron 0,7 Millionen Euro. Damit haben sich die Mehrkostenforderungen für diesen Projektteil fast verdreifacht.
Nicht nur das: Hinzu kommen noch Kosten für sogenannte Einzelbudgets in Höhe von 12 Millionen Euro. Allerdings könnten Mehrforderungen der Adamanta etwa für die Dacheindeckung oder für die Herstellung der Schlagregendichtigkeit gegebenenfalls aus einer Risikorücklage gedeckt werden, die in vollem Umfang durch Kosteneinsparungen "an anderer Stelle", zum Beispiel im Bereich der Fassadenbeleuchtung, refinanziert sei, heißt es in der Antwort des Senats.
Erstmals benennt der Senat mit "Schlechtwettertagen" ein unvorhergesehenes Ereignis beim Bauablauf. Ob dadurch Mehrkosten entstanden sind, ist allerdings unklar. Damit summieren sich die Mehrkosten seit Abschluss des Nachtrags IV im März 2009 auf 34,4 Millionen Euro. Tschentscher: "Die aktuellen Zahlen bestärken unsere Befürchtungen, dass die Kostenspirale mit dem Nachtrag IV nicht zum Stillstand gekommen ist und dass man den Baukonflikt frühzeitig vor ein Schiedsgericht hätte bringen müssen."