Bei der “Reform von der Reform“, der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master, fühlen sich die Studenten ausgeschlossen.
Hamburg. "Es ist bedauerlich, dass Studenten nicht von Anfang an dabei sind, wenn Behörde und Uni-Präsidium endlich Verbesserungsvorschläge erarbeiten", sagte der AStA-Vorsitzende, Séverin Pabsch, dem Abendblatt. "Schließlich waren wir nun lange genug Versuchskaninchen." Wie berichtet, will Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) die Strukturen an den Hochschulen überarbeiten und folgt damit dem Aufruf von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU). Studienzeiten sollen verlängert, Prüfungen flexibler gestaltet, Lehrpläne "entschlackt" werden.
Auch der Vorsitzende der Landeshochschulkonferenzen, Edwin Kreuzer, hatte eingeräumt, dass derzeit "nicht alles glatt läuft". Da aber "die größten Veränderungen an Hochschulen seit Humboldt" bisher ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung umgesetzt worden seien, gebühre allen Beteiligten "großer Respekt". Daher seien Studiengebühren aber auch unverzichtbar, um das Lehrangebot zu verbessern.
SPD-Politiker Philipp-Sebastian Kühn hält das für problematisch: "Bereits jetzt ist die Verwendung der Campus-Maut wenig transparent", sagt Kühn und verweist auf einen Fall an der Uni Hamburg: 800 000 Euro Gebühren wurden "zur Unterstützung des Bologna-Prozesses" ausgegeben, auf Nachfrage stellte sich heraus, dass ein Großteil davon in das Computersystem "Stine" floss. Kühn: "Ein funktionierendes Campussystem muss aber ohnehin bereitstehen, das ist keine zusätzliche Verbesserung, wie sie das Gesetz vorschreibt."