Wenn er etwas anpackt, dann richtig. Kulturveranstalter Thomas Wegner, 63, hat sich durch Unterhaltungselektronik (Schaulandt) jenen höheren Grad der Freiheit erarbeitet, der es ihm erlaubt, zu tun, was ihm Spaß macht und was er für wirklich wichtig hält.
Deshalb hat der bestens vernetzte Kommunikationsprofi mit dem jungenhaften Lachen nicht gezögert, seine Kontakte und Überzeugungskraft auch in die Organisation des heutigen Lichterrings um die Binnenalster (um 22 Uhr) einzubringen - zum Gedenken an die Opfer der japanischen Erdbebenkatastrophe. Er findet: Die Aktion soll ein Zeichen der Verbundenheit mit Japan setzen - genau an dem Tag, an dem sich Hamburg sonst über das japanische Geschenk des Kirschblüten-Feuerwerks gefreut hätte.
Wenn er in Hamburg ist, residiert Wegner in seinem weißen Haus zwischen Alster und Heilwigstraße, das großzügig mit Medienkunst ausgestattet ist und für Veranstaltungen offen steht. Das Außergewöhnliche hat ihn immer gereizt: 1993 organisierte er in Hamburg ein neuartiges Kunstfestival, die Mediale, und errichtete eine Pyramide aus Xenonstrahlen über der Außenalster. Im Alsterlauf hat er 2009 vor seinem Grundstück die große Metallskulptur eines Wals als Bootssteg verankert. Auf Mallorca, seiner Zweitheimat, restauriert er begeistert alte Fincas und macht sie zu aufregenden Architektur-Objekten.