Harburg. Rekordbeteiligung: die 200 Doppel bei Grün-Weiss Harburg loben unter anderem die Atmosphäre. Endspiele am Sonnabend und Sonntag.
Es ist nur eine kleine Begebenheit am Rande, steht aber stellvertretend für viele Begegnungen und den Geist des Turniers. Eben noch standen sich Tina Schach und Linnéa Schlegelmilch (beide TuS Fleestedt) sowie Catherina Körbelin (TC Kleckerwald) und Tina Fitz (TuS Jahn Hollenstedt) auf dem Tennisplatz gegenüber, jetzt sind sie im wahrsten Sinne des Wortes zusammengerückt. Die vier Spielerinnen der Altersklasse 40 haben sich um einen kleinen Stehtisch versammelt, lasen sich ein kühles Getränk schmecken und plaudern über Gott und die Welt – dabei muss es nicht immer um Tennis gehen.
„Wir freuen uns, endlich wieder draußen spielen zu können. Hier gibt es schöne, faire Begegnungen und tolle Organisation auf einer tollen Anlage“, sagt Tina Schach stellvertretend. „Und auch drumherum wird einiges geboten, zum Beispiel Quarktage, Bingo und viele schöne Preise“, ergänzt Catherina Körbelin.
Wiedersehen nach langer Hallensaison und Einstimmung auf Punktspiele
Das Tennisturnier, von dem die vier Spielerinnen schwärmen, ist das Saisoneröffnungs-Doppelturnier von Grün-Weiss Harburg, offiziell die Bellandris Matthies Season’s Open. Das Organisationsteam – insgesamt 17 Helferinnen und Helfer, der harte Kern umfasst fünf Personen – scheint mit dem Konzept genau richtig zu liegen. „Bei uns werden keine Leistungsklassenpunkte vergeben. Es geht vor allem darum, nach der langen Hallensaison wieder draußen in Schwung zu kommen und sich für die Medenspiele einzuspielen“, sagt Herbert-Henry Gudat.
Acht Tennisplätze und kein Flutlicht – da ist die Kapazität begrenzt
Bei der 13. Auflage kann Abteilungsleiter Günter Seizow auf eine Rekordbeteiligung von ziemlich genau 200 Doppeln verweisen. Einigen wenigen habe er sogar absagen müssen. Das liegt daran, dass viele Teilnehmer erst am späten Nachmittag oder in den Abendstunden spielen möchten, selbst eine Reihe der älteren Semester. Bei acht Tennisplätzen auf der Grün-Weiss-Anlage am Rüsselkäferstieg und fehlendem Flutlicht sei die Kapazitätsgrenze irgendwann erreicht. „Noch mehr Doppel könnten wir nur zulassen, wenn sie zeitlich flexibler sind“, sagt Seizow.
Zwei Drittel der 400 Spielerinnen und Spieler aus dem Landkreis Harburg
Die erstmal angebotene Altersklasse Damen 55 ist sehr gut angenommen worden und bildet fast die größte Gruppe. Die örtliche Herkunft hat sich verschoben: kam früher die Mehrheit aus dem Tennisbezirk Hamburg-Süd, sind heutzutage etwa zwei Drittel für Vereine im Landkreis Harburg aktiv. Beim Doppelturnier sind Spielerinnen und Spieler im Alter von 16 bis über 80 Jahre aktiv.
„Das ist ein großes Spektrum. Aber alle Generationen kommen auf unserer schönen Anlage zusammen. Das ist sehr schön“, sagt Günther Seizow, der nach dem Ausfall eines Spielers selbst aktiv ins Turniergeschehen eingreift. Dass es der 71-Jährige kann, steht außer Frage, immerhin startet die Herren-70-Mannschaft von Grün-Weiss Harburg am 10. Mai mit einem Heimspiel gegen Hildesheim in die Nordliga-Saison. Der Aufsteiger strebt den Klassenerhalt in der zweithöchsten nationalen Spielklasse an.
Endspiele am Sonnabend und Sonntag, Kuchenbuffet am Sonnabendnachmittag
Die meisten Endspiele des Saisoneröffnung-Doppelturniers werden am Sonnabend und Sonntag jeweils von 9 Uhr an ausgetragen. Direkt nach den Matchbällen finden die Siegerehrungen statt. Zuschauer und Aktive dürfen sich am Sonnabendnachmittag auch auf das beliebte Kuchenbuffet freuen. Ach, obwohl das nicht so wichtig ist: das eingangs erwähnte Doppelmatch im Viertelfinale der Hauptrunde B ging mit 6:4 und 7:5 an Körbelin und Fitz.