Luhmühlen. Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen werden vom 18. bis 21. Juni insgesamt 125.000 Euro in der Fünf-Sterne-Prüfung ausgeschüttet.

Das vergangenen Jahr war ein besondres für die Turniergesellschaft Luhmühlen (TGL) und die vielen tausend Fans der Vielseitigkeitsreiterei. Gleich zweimal konnten sie 2019 auf das moderne Turniergelände auf der Westergellerser Heide pilgern. Nicht genug, dass wie alle Jahre im Juni das große internationalen Vielseitigkeitsturnier seinen festen Platz im Turnierkalender hatte.

EM 2019 wurde zum Triumph der deutschen Reiterinnen und Reiter

Ende August kamen die besten Reiterinnen und Reiter des Kontinents erneut mit ihren tierischen Partner nach Luhmühlen, um um die Titel des Europameisters in der Einzel- und Mannschaftswertung zu kämpfen. Beide Goldmedaillen gingen an Teilnehmer mit dem schwarz-rot-goldenen Emblem auf dem Revers. In der Einzelwertung sorgten Ingrid Klimke, die sich im abschließenden Springen noch an Michael Jung vorbei schob, für einen deutschen Doppelsieg. In der Mannschaftswertung waren diese beiden gemeinsam mit Lokalmatador Andreas Dibowski und Kai Rüder nicht von der Spitze zu verdrängen. Die deutsche Equipe siegt mit deutlichem Vorsprung vor Großbritannien und Schweden.

Auch die Saison 2020 steht unter besonderen Vorzeichen. Das gilt angesichts der Olympischen Spiele in Tokio nicht nur für den Pferdesport, das gilt für eine ganze Reihe von Sportarten. Die „Luhmühlen Longines Horse Trials“, so der offizielle Name des internationalen Vielseitigkeitsturniers im Juni 2020 in Luhmühlen, ist für viele Nationen einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Qualifikationswettkampf. Wie üblich wird vom 18. bis 21. Juni nicht nur die schwere Fünf-Sterne-Prüfung angeboten, sondern auch eine etwas leichtere Vier-Sterne-Prüfung.

Viele Nationen nutzen Turnier als wichtige Olympiaquali

Im Rahmen dieser Meßmer Trophy geht es einerseits um den deutschen Meistertitel, für viele Top-Reiter aber gleichzeitig um einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Tokio. Der Turniergesellschaft liegen bereits Anfragen von ausländischen Föderationen vor, die Luhmühlen gern als Sichtung nutzen möchten. „Die Reiter haben in Luhmühlen ideale Bedingungen und eine große Zuschauerkulisse. Damit lässt es sich gut auf große Championate vorbereiten“, sagt Geschäftsführerin Julia Otto.

Auch die deutschen Reiter werden nach ihrem triumphalen Erfolg bei den Europameisterschaften 2019 erneut in der Lüneburger Heide an den Start gehen und für spannende Turniertage sorgen. Wer dabei in welcher Prüfung an den Start geht, bleibt wie immer abzuwarten. Der englische Parcourschef Mike Etherington-Smith weilte in den ersten Februar-Tagen in Luhmühlen, um einige Hinderniskomplexe gemeinsam mit dem Team von David Evans, das auch für den Bau der olympischen Geländestrecke in Tokio zuständig ist , zu positionieren.

Einige kleine Veränderungen an der Geländestrecke

„Wir werden die Richtung der Europameisterschaft beibehalten – es geht nach wie vor rechtsherum. Dennoch gibt es einige Veränderungen. Um das Tempo der Reiter ein wenig zu drosseln, werden einige neue Linien zum Einsatz kommen. Die Zeit soll eine gewichtigere Rolle spielen. Dabei möchte ich jedoch den Rhythmus erhalten. Neue Aufgabenstellungen gibt es immer – das Hauptaugenmerk muss meines Erachtens aber immer darauf liegen, Geländestrecken zu bauen, die sich flüssig reiten lassen“, erklärte Mike Etherington-Smith seine Ideen.

Parcourschef Mike Etherington-Smith bei einem Ortstermin im Februar 2020.
Parcourschef Mike Etherington-Smith bei einem Ortstermin im Februar 2020. © TGL Luhmühlen | Laura Gause

Eine Veränderung wird es 2020 auch bei der Höhe des Preisgeldes geben. Diese fällt mit plus 25 Prozent nicht gering aus. Im zweiten Jahr der Longines Luhmühlen Horse Trials werde dank der Partnerschaft mit dem Uhrenhersteller Longines eine Preisgelderhöhung in der Fünf-Sterne-Prüfung von bisher 100.000 Euro auf nun 125.000 Euro realisiert, teilte die Turniergesellschaft mit. „Wir sind sehr gespannt, wie sich dieser für Luhmühlen doch deutliche Sprung im Preisgeld auf das Starterfeld auswirken wird“, so TGL-Geschäftsführerin Julia Otto.

Sponsoren halten der Turniergesellschaft die Stange

Dazu sichere die Vertragsverlängerung mit der LVM Versicherungsagentur Bernd Bamberger (Seevetal), die Vertragserneuerung von Lotto Niedersachsen und Meßmer (Seevetal) sowie der bestehende Vertrag mit Charles Owen (Großbritannien) die Basis der Hauptsponsoren. „Die meisten Sponsoren haben im vergangenen Jahr beide Veranstaltungen unterstützt und somit maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Wir freuen uns sehr, dass alle sich entschieden haben, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen“, sagte Otto. Dazu komme eine lange Liste von Unternehmen, die als Co-Sponsoren auftreten und teilweise aus der Region kommen.