Fischbek/Buchholz. 50 Jahre Jugendwettbewerb – Zwei Schulen aus der Region waren beim emotionalen Bundesfinale 2019 in Berlin dabei und begeistert.

Es war eine besondere Fahrt in die Hauptstadt. Und das nicht nur, weil sich die Stadtteilschule (StS) Fischbek-Falkenberg erstmals in der Sporthistorie der Schule gleich mit drei Leichtathletik-Mannschaften für das Bundesfinale von Jugend trainiert für Olympia qualifiziert hatte, sondern auch, weil der Schulsportwettbewerb sein 50-jähriges Bestehen zelebrierte.

Selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ließ es sich als Schirmherr nicht nehmen, die 4670 Nachwuchssportler in 472 Mannschaften und aus allen 16 Bundesländern bei der Eröffnungsfeier im Berliner Olympiastadion zu begrüßen. Zuvor waren sie in olympischer Tradition ins Stadion eingezogen.

Joans Reckermann, Heike Henkel und Britta Steffen bei der Eröffnungsfeier

Viele ehemalige Sportgrößen saßen auf der Tribüne: Beachvolleyballer Jonas Reckermann, Hochspringerin Heike Henkel, Schwimmstar Britta Steffen und viele weitere. Sie eint nicht nur das olympische Gold, sie alle begannen ihre sportliche Laufbahn einst bei Jugend trainiert für Olympia. Was 1969 mit den Sportarten Schwimmen und Leichtathletik – und Moderator Wim Thoelke bei der Abschlussveranstaltung – seinen Anfang genommen hatte, ist heutzutage mit Wettkämpfen in 26 Sportarten der größte Schulsportwettbewerb der Welt.

Die Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg war erstmals mit drei Mannschaften fürs Bundesfinale qualifiziert. 800-Meter-Läuferin Felina Glasa lief Schulrekord.
Die Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg war erstmals mit drei Mannschaften fürs Bundesfinale qualifiziert. 800-Meter-Läuferin Felina Glasa lief Schulrekord. © StS Fischbek-Falkenberg | MARTIN SCHULZ

Unmittelbar nach der Eröffnungsfeier stürmten die Leichtathleten auf die blaue Bahn des Olympiastadions. Auch die Fischbeker Mädchen der Wettkampfklasse III (Jahrgänge 2004 bis 2007) mussten sich auf ihre Wettkämpfe gegen die 15 weiteren Landessieger vorbereiten. Nach sieben Disziplinen, in denen jeweils zwei von drei angetretenen Athletinnen in die Wertung eingehen, belegte der Hamburger Meister den 14. Platz.

1969 nur Schwimmen und Leichtathletik, heute sind es 26 Sportarten

„Ein achtbares Ergebnis mit zwei neuen Schulrekorden“, urteilte Trainer Marcus Jung, „gegen die Übermacht der ostdeutschen Bundesländer sind wir nach wie vor chancenlos.“ Dort ist das System, die größten Talente an Sportschule zu konzentrieren, viel präsenter als in den alten Bundesländern.

„Der Sprung unter die Top-Ten ist schwierig für uns“, so Jung weiter. Diese Aussage bestätigte sich auch in der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2002 bis 2005). Dort vertraten die FiFa-Schüler Hamburg bei den Jungen und Mädchen. Für beide Teams galt vor allem der olympische Gedanke. Die Mädchen belegten am Ende Rang 15, die Jungen landeten einen Platz weiter vorn.

Leichtathletik-Teams aus Fischbek-Falkenberg auf den Plätzen 14 und 15

„Was trotz mancher sportlicher Enttäuschung bleibt, sind Erinnerungen an die grandiose Eröffnungsfeier und spannende Wettkämpfe im Olympiastadion sowie eine tolle Schlussfeier in der Max-Schmeling-Halle mit allen Teilnehmern des Bundesfinals“, sagte Lehrer Martin Schulz. „Das alles macht Jugend trainiert für Olympia zu einem Sprungbrett in den Spitzensport und zu einem unvergesslichen Erlebnis.“

Ins gleiche Horn stieß Sportlehrer Karsten Nasarek vom Gymnasium Am Kattenberge (GAK) in Buchholz, dessen Golfmannschaft sich zum zweiten Mal in Folge für das Bundesfinale qualifiziert hatte und den sehr guten fünften Platz erfolgreich verteidigen konnte. „Im Olympiastadion wurde das Feuer offiziell entzündet und der Bundespräsident hat gesprochen. Das war Gänsehaut pur und echtes Olympia-Feeling“, schwärmte Nasarek vom Berlin-Trip. „Allein das war schon die Reise wert.“

Golf-Team vom Gymnasium Am Kattenberge wie im Vorjahr Fünfter

Auch sportlich war der Niedersachsenmeister aus Buchholz top. Der Landessieger aus Brandenburg, der die Bronzemedaille gewann, lag nach vier Einzeln und zwei Vierern nur sieben Schläge vor den Buchholzern. „Es war knapp. Unser Team war 18 Schläge besser und insgesamt deutlich stärker als im vergangenen Jahr“, sagte Torben Walter, der als Profi des Golf-Clubs (GC) Buchholz die Schulmannschaft trainiert. „Die Gegner haben sich allerdings auch alle gesteigert.“

Emil Albers, der in seiner Altersklasse bereits zweifacher deutscher Meister und auf dem Sprung in den Nationalkader ist, war erwartungsgemäß der beste Golfspieler des Gymnasiums Am Kattenberge. Im Einzel schaffte er mit 72 Schlägen exakt den Platzstandard des anspruchsvollen Kurses in Berlin-Gatow.