Harburg. Leichtathleten von Trainer Hans Peters gewinnen bei den Landesmeisterschaften in der Jahnkampfbahn vier Titel.

Der Opferberg als Talentschmiede für Hamburgs beste Sprinter. Bei weitem nicht zum ersten Mal haben Athleten von Trainer Hans Peters Titel bei den gemeinsamen Leichtathletik-Landesmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein gewonnen. Dass Sprinter von der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) aber alle ersten Plätze in der Männerklasse belegen, darf mit Fug und Recht als außergewöhnlich eingestuft werden. So geschehen am vergangenen Wochenende bei den Titelkämpfen 2019 in der Hamburger Jahnkampfbahn.

Felix-Tombe Martens (Jahrgang 1996) sicherte sich die Landesmeistertitel über 200 und 400 Meter. Für die halbe Stadionrunde benötigte er 22,30 Sekunden und gewann vor Christian Anderson (Eutin). Für die komplette Runde benötigte er deutlich weniger als 50 Sekunden und gewann in 49,18 Sekunden. Vizemeister Markus Neblung (TSG Bergedorf) folgte acht Zehntelsekunden später.

Lennart Jungclaus kämpfte zuletzt mit muskulären Problemen

Sein ebenfalls 1996 geborener Trainingspartner Lennart Jungclaus gewann die Goldmedaille im 100-Meter-Sprint. In den letzten Wochen hatte sich der 22 Jahre alte Student mit muskulären Problemen herumgeschlagen und auf die eine oder andere Belastung verzichtet. Vor allem Tiefstarts aus dem Startblock hatten ihm zu schaffen gemacht. Nun zeigte Jungclaus, dass er auf einem guten Weg ist. Nach 10,90 Sekunden im Vorlauf steigerte sich der Peters-Schützling im Endlauf auf 10,80 Sekunden und siegte mit mehr als drei Zehntelsekunden Vorsprung vor (Marcel Lienstädt/St. Peter-Ording).

Trainer Hans Peters schickte seine beiden Top-Sprinter gemeinsam mit Marcel Schlage (2002) und Jona Martens (1999) in das Staffelrennen über 4 x 100 Meter. Auch in dieser Disziplin dominierte das Sprintteam der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft, es siegte mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung vor der LG Flensburg. Da die elektronische Zeitmessung in diesem Rennen ihren Dienst versagte, gehen handgestoppte 41,8 Sekunden in die Ergebnisliste ein.

Lena Schroeder stellte ihre persönliche Hürdenbestzeit ein

In der Jahnkampfbahn ebenfalls überzeugen konnte Brhane Gebrebrhan im 1500-Meter-Rennen der Männer. In der neuen persönlichen Bestleistung von 4:11,7 Minuten gewann der 24-Jährige die Silbermedaille. Auch Kea Stieglitz wurde Zweite. Zwei Wochen nach ihrem 18. Geburtstag stellte sie sich der älteren Frauenkonkurrenz und kam mit dem 600-Gramm-Speer auf 38,34 m.

Gute Diskuswerferinnen: Juliane Wehrs (l.) und Renée Nitsch (r.) mit Trainer Daniel Neidhold.
Gute Diskuswerferinnen: Juliane Wehrs (l.) und Renée Nitsch (r.) mit Trainer Daniel Neidhold. © HNT | HNT

Medaillen mit nach Hause brachten auch zwei Leichtathleten des SV Grün-Weiss Harburg. Einen weiteren Schritt nach vorn machte Lena Schroeder, die immer besser in Form kommt. Bei den Landesmeisterschaften reichte es über 100 Meter Hürden der Frauen zur Silbermedaille hinter Sara Hannemann. Die beim VfL Stade ausgebildete Leichtathletin war zu Jahresbeginn vom TSV Wehdel (Niedersachsen) zum Hamburger SV gewechselt. In einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit Sara Hannemann kämpfte sich Lena Schroeder nach einem mäßigen Start in den Endlauf immer näher an die lange Führend heran.

U18-Jugendtitel für Marcel Schlage und Renée Nitsch

Hannemann rettete zwei Hundertstelsekunden Vorsprung ins Ziel. Lena Schroeder erzielte sehr gute 14,14 Sekunden und stellt ihre persönliche Bestzeit aus dem vergangenen Jahr damit ein. „Schon als Vorlaufschnellste mit Saisonbestleistung von 14,21 Sekunden ließ Lena erkennen, dass sie zu alter Formzurückgefunden hat“, sagte Grün-Weiss-Trainer Ekhard Küster. Der Coach konnte auch eine Bronzemedaille vermelden. Diese holte Jonas Baseda im Speerwurf der Männer. Er warf das 800 Gramm schwere Gerät in seinem besten, dem ersten Versuch auf 58,45 Meter.

Parallel zu den Entscheidungen der Männer und Frauen wurden die Landestitel in der Nachwuchsklasse U18 vergeben. Marcel Schlage (HNT), der bereits die Goldmedaille mit der Männerstaffel gewonnen hatte, gewann in seiner angestammten Altersklasse den Weitsprung. Mit herausragenden 6,75 Meter verfehlte er die Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften Ende Juli in Ulm nur um fünf Zentimeter. Renée Nitsch kam im Diskuswurf der weiblichen U18-Jugend bis auf wenige Zentimeter an ihren Hausrekord. Mit 35,70 Meter fuhr sie den nächsten Titel für die HNT ein. Im selben Wettbewerb kam Juliane Wehrs mit 29,95 m auf den dritten Platz.

Norddeutsche Meisterschaften erneut in der Jahnkampfbahn

Mit sechs Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen blicken die Leichtathleten der HNT Hamburg auf eine stolze Bilanz zurück. In den kommenden Wochen wolle sie ihr Leistungsvermögen auch auf der nächsthöheren Ebene unter Beweis stellen. Die norddeutschen Meisterschaften für die Altersklassen U20 und U16 werden am kommenden Sonnabend und Sonntag, 29. und 30. Juni, erneut in der Hamburger Jahnkampfbahn ausgetragen. Die Männer, Frauen und U18-Jugendlichen sind am 20. und 21. Juli in Hannover an der Reihe.