Heimfeld. Beim 2:7 gegen Neuss schenkt Ex-Nationalspieler Sebastian Draguhn den Gastgebern sechs Treffer ein.

In den ersten Spielen nach der Winterpause hatten sich die Hockeyherren der TG Heimfeld etwas Luft im Abstiegskampf der 2. Bundesliga verschaffen können. Doch nach dem 1:1-Remis im Nachholspiel in Mönchengladbach und dem 5:4-Auswärtssieg beim Kahlenberger HTC zum Start in die Rückrunde hagelte es aber an diesem Wochenende nun zwei Niederlagen auf eigener Anlage. War das 2:7 (1:3) gegen Schwarz-Weiß Neuss vor allem einer schlechten Abwehrleistung geschuldet, führte Trainer Niko Müller das 1:5 (1:2) einen Tag später gegen den Gladbacher THC auf zu viele Ballverluste im Spielaufbau zurück.

Im zweiten Spiel ist der Gladbacher THC beim 1:5 zu stark

Neuss hatte den Sieg in Heimfeld seinem Top-Torjäger und ehemaligen Nationalspieler Sebastian Draguhn zu verdanken. Der Weltmeister von 2006 erzielte sage und schreibe sechs der sieben Neusser Tore, vier davon nach Strafecken. „Wir wussten ja vorher, dass Draguhn Spiele allein entscheiden kann, aber verhindern konnten wir seine Treffer trotzdem nicht“, sagte TGH-Trainer Niko Müller. Seiner Mannschaft attestierte er einen „defensiven Offenbarungseid“. Dazu kamen zwei schwerwiegende Verletzungen.

Niklas Reuter und Dennis Sievert fallen mit Verletzungen aus

Niklas Reuter stürzte nach einem Foul so unglücklich auf die Schulter, dass er wohl einige Wochen ausfallen wird. Bei Dennis Sievert meldeten sich die bekannten Rückenprobleme zurück. „Dem Spielverlauf und dem Chancenverhältnis nach wäre eine Niederlage mit drei Toren angemessen gewesen“, sagte Niko Müller. Wegen der Verletzungen mussten gegen Neuss erneut die noch A-Jugendlichen Adrian Jung und Niklas Borregaard ran, die vor drei Wochen in Mönchengladbach ihre Premiere bei den Herren gefeiert hatten. Die Treffer für die TG Heimfeld erzielten Lasse Sehlmann (6. Minute) zum 1:1 und Leonard Schöning (43.) zum 2:5.

Zwei A-Jugendliche rücken in den Erste-Herren-Kader auf

Tags darauf im Rückspiel gegen die Gladbacher erwartete Heimfelds Trainer eine Reaktion von seiner Mannschaft. Und die bekam er auch zu sehen. Im Ergebnis machte sich die größere Stabilität im Defensivbereich aber nicht wirklich bemerkbar.

Müller: „Obwohl mit Reuter und Sievert zwei wichtige Stützen fehlten, waren wir im klassischen Defensivspiel viel besser. Aber wir hatten Probleme, den Ball im Besitz zu halten und haben offensiv zu viele Bälle abgegeben.“

Das nutzten die Gäste zu einem verdienten, in den Augen von Müller aber erneut „zu hoch ausgefallenen“ Erfolg. Knackpunkt der Begegnung, wieder mit beiden A-Jugendlichen, war eine Ecke beim Spielstand von 1:4, die Müllers Mannschaft trotz zweier Nachschussmöglichkeiten nicht im Gästetor unterbrachte. Den anschließenden Siebenmeter schoss Kapitän Ayke Strotkamp an den Pfosten. Den einzigen Heimfelder Treffer erzielte Simon Bretz nach einer halben Stunde zum 1:2.

Heimfelds Damen gewinnen auch das Regionalligaspiel gegen Alster

Erfolgreicher als die Männer waren zuletzt die Hockeydamen der TG Heimfeld. Nach dem Gewinn des Hamburger Hockey-Pokals mit 4:3 (1:1) nach Penaltyschießen gegen die zweite Mannschaft des Clubs an der Alster, bei dem Paula Seibt (2), Lucie Witt und Luisa Steffen die Tore erzielten und Torfrau Franziska Brokelmann drei Strafschüsse parierte, gewannen sie auch das Regionalligaspiel gegen denselben Gegner auswärts mit 2:1 (1:0) und festigten den zweiten Tabellenplatz; einen Zähler hinter Spitzenreiter Hamburger Polo Club.

Die Tore für die TGH-Frauen schossen Amelie Neumann-Kleinpaul und Lucie Witt. „Im Gegensatz zum Pokalspiel haben wir das Ligaspiel völlig verdient gewonnen, auch wenn wir wieder viel zu fahrig mit unseren Tormöglichkeiten umgegangen sind“, sagte Damentrainer Dennis Sievert.