Luhmühlen. Neben dem internationalen Vielseitigkeitsturnier im Juni findet im Herbst noch die Europameisterschaft statt.

In diesem Jahr finden gleich zwei pferdesportliche Großveranstaltungen in der Vielseitigkeit auf dem Gelände der Turniergesellschaft Luhmühlen (TGL) statt: die deutsche Meisterschaft im Rahmen der „Luhmühlen Horse Trials“ vom 13. bis 16. Juni sowie die Europameisterschaft der Vielseitigkeitsreiter vom 28. August bis 1. September. Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass internationale Championate, so nennen die Pferdesportler ihre Meisterschaften, auf der Westergellerser Heide ausgetragen werden.

Seit 1975 die sechste Europameisterschaft in Luhmühlen

Luhmühlen richtet seit mehr als 60 Jahren große Vielseitigkeitsprüfungen aus – darunter fünf Europameisterschaften (1975, 1979, 1987, 1999 und 2011) und eine Weltmeisterschaft 1982. Vom Weltverband des Reitsports (FEI) wurde Luhmühlen nun erneut ausgewählt. In diesem Jahr richtet Luhmühlen damit zum sechsten Mal eine Europameisterschaft aus und wird zu einem der meist genutzten Championatsstandorte.

Bevor es im Herbst um die kontinentalen Titel in der Einzel- und Mannschaftswertung geht, findet wie gewohnt im Juni das traditionelle, internationale Vielseitigkeitsturnier statt – 2019 unter einem neuen Namen. Die Longines Luhmühlen Horse Trials finden von Donnerstag bis Sonntag, 13. bis 16. Juni, statt und beinhalten, ebenfalls unter einer neuen Bezeichnung, zwei Prüfungen. Das CCI5*-L und die CCI4*-S Meßmer Trophy, in zweitere ist die deutsche Meisterschaft integriert.

Seit 2019 neue Bezeichnungen für die Prüfungen

Die internationale reiterliche Vereinigung FEI hat das Regelwerk der Vielseitigkeit überarbeitet, die beschlossenen Veränderungen werden in der Saison 2019 erstmals sichtbar. Zunächst bedeutet das, sich an ein neues Sterne-System zu gewöhnen. Die bisherigen Vier-Sterne-Prüfungen werden nun als CCI5*-L bezeichnet. Das „L“ steht dabei für „Long“ und ist ein Indiz für die Länge der Geländestrecke. Das bisherige CIC3*-Prüfung wird ab sofort ein CCI4*-S. Das „S“ steht für „Short“ und weist dementsprechend auf eine kürzere Geländestrecke hin. „Die Anforderungen an eine Fünf-Sterne-Prüfung werden angepasst, vor allem im Hinblick auf das Preisgeld. Wir freuen uns sehr darauf, diese Herausforderung umzusetzen“, sagt Julia Otto, Geschäftsführerin der Turniergesellschaft Luhmühlen.

Michael Jung und Ingrid Klimke an der Spitze der deutschen Reiter

Luhmühlen zählt seit 2005 zu den sechs größten Vielseitigkeitsprüfungen weltweit und lockt Jahr für Jahr die internationalen Top-Reiter und ihre Pferde in die Lüneburger Heide. Der Meldeschluss für die Horse Trials im Juni ist längst nicht erreicht. Dennoch ist davon auszugehen, dass viele Reiterinnen und Reiter aus den Top-Ten der Weltrangliste dabei sein werden. Naturgemäß stehen die deutschen Teilnehmer dabei besonders im Mittelpunkt. Wir haben uns mit Michael Jung (Nummer vier in der Welt) und Ingrid Klimke (Nummer 9) unterhalten.

Ist Luhmühlen ein Teil Ihrer Saisonplanung?

Ja, ich plane im Juni in beiden Prüfungen zu starten. Welches Pferd ich in welcher Prüfung reiten werde, entscheidet sich erst im Laufe der nächsten Turniere.Ich plane im Moment, Asha P im Juni um die deutsche Meisterschaft reiten zu lassen. Mit Hale Bob strebe ich die Europameisterschaft Ende August an.

Was macht Luhmühlen für Sie aus und welche Erinnerungen verbinden Sie damit?

Es gibt viele tolle Vielseitigkeitsturniere, aber nur in Luhmühlen und Kentucky finden Dressur und Springen unter solchen Top-Bedingungen statt. Ich habe viele schöne Erinnerungen, zum Beispiel an den Gewinn der ersten Vier-Sterne-Prüfung und den Sieg bei der Europameisterschaft 2011. Ein Highlight war, als ich vor vielen Jahren Sam in einer Zwei-Sterne-Prüfung geritten habe. Ich weiß noch genau, wie gigantisch die Erfahrung für mich als junger Reiter war, vor einer solchen Kulisse zu reiten. Luhmühlen ist für mich ein Turnier, auf dem Reiter und Pferde in wunderschönem Ambiente grandiose Prüfungen reiten können. Ich bin schon als Kind gern zum Geländetag gekommen. Besonders beeindruckend war für mich, dass ich den EM-Sieg von Lucinda Prior-Palmer miterleben konnte.