Harburg. Sparta HSC und Persian FCV feiern den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord. Saisonabschluss am 30. März ebenfalls in der „Kersche“.
Die norddeutsche Futsal-Elite zu Gast in Harburg. Mit Sparta Futsal HSC (Harburger SC) und Persian Futsal FCV (Viktoria Harburg) sind zwei Harburger Mannschaften in Deutschlands höchster Spielklasse vertreten – am Sonnabend präsentierten sie sich erstmals in der heimischen Sporthalle Kerschensteinerstraße. Sparta gewann mit 7:5 gegen Hannover 96. Durch die anschließende 3:7-Niederlage von Persian Futsal gegen den FC St. Pauli können beide Harburger Teams allerdings nicht mehr in das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Neben dem nun als Tabellenzweiten feststehenden FC St. Pauli hatten sich vorher schon die HSV-Panthers für die DM-Endrunde qualifiziert.
Sparta Futsal HSV gewinnt mit 7:5 gegen Hannover 96
Juval Karanikas hatte 2015 eine Idee. „Der Harburger SC ist mein Jugendverein. Ich dachte mir, ich gründe mit ein paar Freunden eine eigene Futsal-Mannschaft“, erinnert sich Karanikas. Vier Jahre später ist der 29-Jährige der Trainer des Regionalligisten. Einige dieser Freunde sind immer noch Teil der Mannschaft, im Laufe der Zeit hat sich das Team aber auch kontinuierlich entwickelt. „Bei Sparta spielen Spieler von der Kreis- bis zur Landesliga. Das Besondere ist, dass alle Spieler echte Harburger Jungs sind“, erzählt Juval Karanikas.
Trainer Juval Karanikas gründete das Team 2015 mit Freunden
HSC-Vorstand Thomas Thomsen ist stolz auf das Futsal-Team. „Mittlerweile ist Sparta in Hamburg eine feste Futsal-Größe. Dadurch ist es natürlich einfacher, gute Spieler für uns zu gewinnen“, erklärt er. Ein großes Problem sei es, Hallenkapazitäten zu bekommen. In der laufenden Saison könne das Team nur ein Mal pro Woche in einer verkleinerten Halle trainieren, sagt Thomsen. „Im Vergleich zu Mannschaften wie den HSV-Panthers oder St. Pauli haben wir als Harburger SC viel geringere Möglichkeiten. Andere Teams haben große Profivereine hinter sich, wir sind reine Amateursportler“, klagt der HSC-Vorstand. Gemeinsam mit dem Bezirksamt versuche man, für die kommende Saison eine Lösung für das Hallen-Problem zu finden.
Großes Problem sind fehlende Hallenzeiten für das Training
„Insbesondere für das Einstudieren taktischer Varianten brauchen wir in der Regel eine ganze Halle“, erklärt Trainer Karanikas. In der aktuellen Saison habe sein Team acht Spielzüge einstudiert, die bei Ecken oder Einwürfen gespielt werden. „Die Spielzüge sind nummeriert. Sobald ich eine Nummer rufe, weiß jeder Spieler, wohin er laufen muss, welche Pässe gespielt werden und welche Gegner geblockt werden sollen“, erklärt der Sparta-Coach. Acht Spielzüge seien vergleichsweise wenig. „Internationale Spitzenteams haben ganze Kataloge von einstudierten Varianten“, sagt Karanikas.
Durch das schnelle Spiel mit jeweils vier Feldspielern pro Mannschaft habe jeder einzelne deutlich mehr Ballkontakte als beim herkömmlichen Fußball. „Das ist auch das Faszinierende. Jeder Fehler wird sofort bestraft. Man muss schnell am Ball sein, ist ständig ins Spielgeschehen involviert und darf keine Sekunde abschalten“, erklärt der 29-Jährige.
Elias Saad ist in wenigen Wochen zum Nationalspieler gereift
Mit dem erst 19 Jahre alten Elias Saad aus der Landesliga-Mannschaft des Buxtehuder SV hat Sparta Futsal HSC deutlich an individueller Qualität gewonnen. „Elias hat erst vor vier Monaten mit Futsal angefangen. Nach ein paar Wochen wurde er direkt zum Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen. Das ist für uns natürlich eine coole Geschichte“, berichtet Karanikas stolz. Saad kam bereits in einem inoffiziellen Testspiel gegen die Niederlande zum ersten Einsatz im DFB-Trikot. Für seinen Vereinstrainer ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Talent seine ersten offiziellen Länderspiele mache. Vorstand und Trainer hoffen, dass der 19-Jährige auch kommende Saison für Sparta Harburg auf Torejagd geht. „Es ist natürlich schwer, sich gegen Anfragen von Profivereinen zu wehren. Aber wir hoffen natürlich, dass Elias bei uns bleibt“, sagt HSC-Vorstand Thomsen.
Bedingungen der geplanten Bundesliga für kleine Vereine kaum zu erfüllen
Mit der zu Ende gehenden Regionalligasaison 2018/2019 sind die HSC-Verantwortlichen zufrieden, vor der Spielzeit war der Klassenerhalt als Ziel ausgegeben worden. Mit dem Heimsieg gegen Hannover 96 sicherten sich die Harburger vorzeitig den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse. Im Gespräch sei, ab 2020 eine eingleisige Bundesliga einzuführen – trotz finanzieller Sorgen möchte der Harburger SC gern dabei sein. „Wir müssen als Amateurverein leider tief stapeln. Im Gespräch ist ein Mindestetat von 125.000 Euro. Diese DFB-Forderungen sind für uns derzeit nicht realisierbar“, sagt Thomas Thomsen.
Letzter Regionalliga-Spieltag am Sonnabend, 30. März, in Harburg
Vor dem letzten Spieltag steht Sparta HSC mit 31 Punkten auf dem dritten Platz der Regionalliga Nord. Mit einem Auswärtssieg bei der Kieler Mannschaft PTSK Futsal könnten die Harburger diesen Rang halten. Auch Persian Futsal feierte trotz der 3:7-Niederlage gegen St. Pauli vorzeitig den Klassenerhalt, da Eintracht Braunschweig mit 2:8 den HSV-Panthers unterlag. Am Sonnabend, den 30. März, empfängt Persian Futsal eben jene Braunschweiger um 17 Uhr zum Saisonfinale in der Sporthalle Kerschensteinerstraße. Um 19 Uhr ist dann Meister HSV gegen Werder Bremen zu erleben.