Hedendorf. Mit ihrem Integrationskonzept haben sich die Vereinigten Sportvereine (VSV) als Station auf der Ehrenrunde des DFB empfohlen.

Tom Luca Dohrn aus der U10 der VSV Hedendorf/Neukloster war einer der Ersten auf der Anlage seines Vereins an der Feldstraße. Wie 2000 andere Besucher, die später kommen sollten, hatten er und seine Eltern ein DFB-Eintrittsbändchen gekauft um den Original-WM-Pokal zu bestaunen, den der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Hedendorf im Rahmen der so genannten „Ehrenrunde“ präsentiert. Als Luca dem DFB-Maskottchen Paul über den Weg lief musste er natürlich mit dem Riesenvogel für eine Foto posieren. Ehrensache!

Ehrensache ist auch, dass der DFB jeden Eindruck von Täuschung vermeiden will. Nein, was die Zuschauer zu sehen bekommen, ist nicht das Original. „Das steht wahrscheinlich im Büro von Sepp Blatter“, scherzte DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel. Der Original-WM-Pokal, den der FIFA-Präsident am 13. Juli 2014 in Rio de Janeiro an Kapitän Philipp Lahm überreichte, wurde noch in der selben Nacht wieder einkassiert und gegen die jetzt ausgestellte Original-Replika (Nachbildung) ausgetauscht. Bevor der Riesentruck des DFB sein Tor für die Öffentlichkeit öffnete, durften erst einmal 30 Ehrengäste den WM-Pokal in aller Ruhe bestaunen. Darunter Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt, die ein „Flachgeschenk“ (Umschlag) für die Jugendabteilung des Gastgebervereins mitgebracht hatte.

„Högschte Konzentration“, forderte die Stimme von Bundestrainer Joachim Löw aus dem dunklen Nichts von den Besuchern, bevor sich das Tor zur Glasvitrine mit der begehrtesten Sporttrophäe der Welt öffnete, die von mattem Licht angestrahlt wurde. Es gibt größere und bestimmt schönere Trophäen, aber keine ist so begehrt wie der 36,8 Zentimeter hohe und 6,175 Kilogramm schwere Pokal. Rund fünf Kilo davon sind 18-karätiges Gold, der Rest entfällt auf den Sockel, der von zwei grünen Malachit-Ringen mit einem Durchmesser von 13 Zentimetern geziert wird. Er ersetzte 1974 den nicht minder berühmten Jules-Rimet-Pokal.

Die VSV Hedendorf/Neukloster waren aufgrund ihres Integrationskonzeptes als einer von 63 Vereinen unter fast 800 Bewerbern für die DFB-Ehrenrunde ausgewählt worden. „Ein Per Mertesacker hat nicht erst in Hannover oder beim FC Arsenal das Fußballspielen gelernt, sondern bei seinem Heimatverein TSV Pattensen. In den kleinen Vereinen werden Nationalspieler ausgebildet. Sie leisten die Basisarbeit“, sagte Reinhard Grindel.

Dem Integrationsgedanken wurde der Tag mit einem Fußballturnier gerecht, in dem vier gemischte Teams mit Akteuren verschiedener gesellschaftlicher Gruppierungen antraten. Jungen und Mädchen mit und ohne körperliche Beeinträchtigung jagten ebenso dem Ball hinterher wie Mütter und Väter Fußball spielender Kinder, Vertreter der Kirchen und Migranten, Repräsentanten der Stadt und Menschen aus sozial schwierigen Verhältnissen. Am Ende werden mehrere Organisationen der Jugend- und Sozialarbeit vom besonderen Fußballtag profitieren.