Pattensen. Eintracht Elbmarsch gewinnt Fußball-Sparkassen-Cup im Landkreis Harburg nach Elfmeterschießen gegen den MTV Borstel-Sangenstedt.
Am Ende ging alles ganz schnell. Kurzfristig einigten sich die vier Trainer darauf, nicht nur die Halbfinalspiele, sondern auch die Partien um Platz drei und das Endspiel parallel auszutragen. Und selbst im Elfmeterschießen um den Turniersieg schritten nicht wie gewohnt fünf Schützen pro Mannschaft, sondern nur deren drei an den Punkt.
Letztlich behielt verdientermaßen Eintracht Elbmarsch die Oberhand und gewann den Fußball-Sparkassen-Cup 2015 im Landkreis Harburg. Im Endspiel gegen den Bezirksliga-Konkurrenten MTV Borstel-Sangenstedt stand es nach 45 Minuten torlos remis. Vom Elfmeterpunkt trafen Finn Baltzer und Marvin Mißfeld für die Eintracht, während für Borstel lediglich Tim Bruns erfolgreich war. Lennart Woltmann und Oleg Lich jagten die Kugel über das von Nico Fabian gehütete Gehäuse.
Schnelligkeit – konkret weniger Pausen für die Spieler – war auch das Ansinnen der Sparkasse Harburg-Buxtehude als Hauptsponsor und der zwölf Mannschaften, den Modus zu verändern. Bis zum vergangenen Jahr war das gesamte Turnier an einem Sonnabend und Sonntag in Pattensen ausgetragen worden. Auch wenn im Waldstadion auf zwei Plätzen gleichzeitig gekickt werden kann, gab es häufig lange Wartezeiten, die auch Verletzungen hervorriefen.
„Jetzt geht es Schlag auf Schlag“, beschreibt Trainer Torsten Altmann vom TSV Auetal das neue System. In dieser Woche gab es an vier Abenden jeweils eine Vorrundengruppe mit drei Mannschaften. Dabei hatte nur der Ausrsichter eine Stunde Pause. Die vier Vorrundensieger qualifizierten sich für die Finalrunde in Pattensen, bei der Halbfinale und Platzierungsspiele wie zwei Halbzeiten direkt nacheinander gespielt wurden. „Das gibt uns die Möglichkeit, im Rhythmus zu bleiben, die Mannschaft in der Pause neu einzustellen und viel zu wechseln“, fasst Co-Trainer Jan Krey (Elbmarsch) stellvertretend für seine Kollegen die durchweg positive Resonanz zusammen.
Der Modus wird also für den Sparkassen-Cup 2016 erhalten bleiben. Die Spielorte sollen sich allerdings ändern. Nach zehn Jahren in Pattensen wird es einen anderen Endspielort geben. „Und auch bei den Vorrundenspielen möchten wir variieren, gern auch mehr in die Mitte oder den Ostteil des Landkreises hinein“, sagt Sparkassen-Regionaldirektor Jörn Stolle. Obwohl auch er einräumen muss, dass die Sportanlage der SG Scharmbeck-Pattensen „tolle Plätze und tolle Bedingungen“ biete, so Stolle.
Für den Gastgeber war der Traum von der Titelverteidigung nach wenigen Minuten ausgeträumt. Im Halbfinale legte Eintracht Elbmarsch los wie die Feuerwehr. Vor allem Marvin Mißfeld wirbelte die SG-Defensive durcheinander und schoss seine Mannschaft per Doppelschlag (6., 12. Minute) 2:0 in Führung,
Bei Scharmbeck stand mit Carsten Petersen ein 21-Jähriger im Tor, der seit zwei Jahren kein Spiel bestritten hatte. „Gestern habe ich schnell noch die Spielberechtigung besorgt“, erzählt der zweite Vorsitzende Lutz Eckelmann. Die drei etatmäßigen SG-Keeper waren alle wegen Hochzeit oder Urlaub verhindert. Petersens Vorderleute aber steckten keineswegs den Kopf in den Sand. Erst konnte Eintracht-Torhüter Thomas Zwer noch gegen Sascha Damm parieren, wenig später verkürzte Merlin Freitag auf 1:2 (16.). Auch nach dem 1:3 (22.) durch Sören Baltzer boten sich Scharmbeck-Pattensen erstklassige Chancen, allein es mangelte an der Verwertung. Erst mit dem 4:1 (45.) durch Steffen Haenel machte Elbmarsch endgültig den Sack zu.
Das zweite Halbfinale gewann Borstel mit 2:1 gegen Auetal. Miguel Leddin glich Borstels Führung durch André Tillmann aus. Das Siegtor resultierte aus einem Freistoß von der Mittelllinie, der an Freund und Feind vorbei segelte und letztlich von der Brust des 17-jährigen Leon Mirasajca ins Tor des TSV Auetal hoppelte. Borstel wurde damit für die offensive Ausrichtung belohnt, die im Endspiel gegen eine defensivere Variante ausgetauscht wurde. „Unser Ziel war, heute einige Sachen auszuprobieren. Das hat gut geklappt“, sagte MTV-Co-Trainer Thorsten Pagels, der den beim NFV in Barsinghausen weilenden Chef Sven Kathmann vertrat.
Im Spiel um Platz drei setzte sich der TSV Auetal mit 3:2 gegen die SG Scharmbeck-Pattensen durch. Die Auetaler Führung durch Bjarne Raßmann drehten Merlin Freitag und Luca Knobloch in einer Scharmbecker 2:1-Führung, bevor Sebastian Beecken und Dzenan Derlek mit ihren Toren den 3:2-Erfolg Auetals sicherstellten.
Schon an diesem Mittwoch, 19 Uhr, geht es für den TSV Auetal weiter mit der Bezirkspokal-Qualifikation auswärts beim MTV Ashausen-Gehrden.