Winsen. U23 des HSV gewinnt Freundschaftsspiel bei der SG Scharmbeck-Pattensen mit 7:0.

Immer wieder korrigierend, gestikulierend an der Seitenlinie oder nachdenklich auf der Trainerbank sitzend – Trainer Josef „Joe“ Zinnbauer war in Pattensen deutlich anzusehen, dass er zumindest mit der ersten Halbzeit seiner neuen alten Mannschaft nicht zufrieden war. Am Ende siegte die U23 des Hamburger SV aber deutlich mit 7:0 beim Bezirksligisten SG Scharmbeck-Pattensen.

Vor einem Jahr, als Zinnbauer gerade vom Karlsruher SC zum Hamburger SV gekommen war, um den Bundesliga-Nachwuchs fit für die 1. Liga zu machen, war er beim Freundschaftsspiel an gleicher Stelle nur den wenigsten Fußballfans bekannt gewesen. Jetzt kehrte er als berühmter Mann zurück, der zwischenzeitlich zum Cheftrainer der Hamburger Bundesligaprofis berufen worden war. Beim zweiten Auftritt des Hamburger SV II in Pattensen wusste deshalb auch jeder, wer der Mann an der Seitenlinie war.

Für dessen Team begann alles nach Plan. Bereits nach zwei Minuten schob Vesel Limaj freistehend zur Führung für den Regionalligisten ein. Aber dann musste Zinnbauer mit ansehen, wie seine U23, die anfangs überwiegend mit U19-Kickern aufgelaufen war, sich gegen die vorbildlich kämpfenden Gastgeber schwer tat. Gab es klare Chancen, wurden diese leichtfertig vergeben, wie in der 19. Minute, als Laurynas Kulika über die Latte schoss.

Zudem wuchs Scharmbecks Keeper Simon Lübberstedt über sich hinaus. In der 32. Minute machte er sich ganz lang und fischte einen Handelfmeter von Nico Charrier aus der Torecke und parierte auch noch den Nachschuss. Fast wären die Gastgeber vor der Pause sogar zum Ausgleich gekommen. Nach einem Querpass von Luca Knobloch stand Justus Taube sechs Meter frei vor HSV-Keeper Johannes Kreidl. Der zeigte seine Klasse und parierte den Ball aus kurzer Entfernung.

Die Leistung der HSV-Mannschaft war aber nicht der Grund für den Wechsel des Großteils des Teams in der Pause. Die Spielerwechsel waren von vorneherein geplant. Auch wenn Coach Zinnbauer nachdenklich wirkte und sein Team auf den zweiten Durchgang einschwor, nahm er sich trotzdem die Zeit, vor allem den jüngsten Fans Autogramme zu geben. Im zweiten Durchgang machte es sein Team dann besser, setzte den Gegner stärker unter Druck. Zwar hatte Luca Knobloch noch eine Gelegenheit für die SG, aber die Hamburger trafen jetzt regelmäßig in den Kasten. Allerdings dürfte dem Trainerteam nicht entgangen sein, dass zahlreiche Chancen zwar herausgespielt, dann aber leichtfertig vergeben wurden. Den Hamburgern war jetzt der Ehrgeiz anzumerken. Am Ende stand das 7:0 und für die Gäste wohl eher ein durchwachsenes Spiel.

Auf der anderen Seite war Scharmbecks neuer Cheftrainer Jörn Rathje nicht unzufrieden. „In der zweiten Halbzeit war bei uns die Luft raus“, sagte er. Sein Team ist erst in der vergangenen Woche wieder ins Training eingestiegen. Zudem blickte er dabei auf den Kader des Regionalligisten, der zur Halbzeit ohne Qualitätsverlust Spieler austauschen konnte.

Am kommenden Sonntag, 15 Uhr, testet die SG in Scharmbeck gegen den Vizemeister der Oberliga Hamburg, den SC Victoria.