Die Willi-Uder-Gedächtnisturniere in Harburg feiern Jubiläum – Fußballer spielen seit 30 Jahren den Harburger Hallenmeister in sechs Klassen aus. Bisher sind mehr als 162.00 Euro eingespielt.
Harburg. Die Bescheidenheit ist geblieben, von Anfang an, auch wenn sie über Jahrzehnte Großartiges leisten. Die Organisatoren der in Harburg längst legendären Willi-Uder-Gedächtnisturniere stellen sich nicht gern in den Vordergrund. Sie sind mit Herz und Seele dabei. scheuen keinerlei ehrenamtlichen Einsatz und freuen sich wie die Schneekönige, wenn sie in die großen Augen der Kinder und Jugendlichen blicken, denen sie seit 30 Jahren eine Freude machen.
Was der verstorbene Willi Uder, Manfred von Soosten, Peter Lich und Lutz Behrendt 1986 auf die Beine gestellt haben, sucht seinesgleichen. Beim ersten Fußballturnier für Alt-Herrenmannschaften im Januar 1987 mit dem Siegerteam FC Normannia kamen 500 Mark zusammen. Die Summe ist auf 162.509.99 Euro angestiegen, genau wie die Teilnehmerzahl der Vereins aus Harburg und der näheren Umgebung. Wenn an diesem Sonnabend das 30. Fußballturnier um den Harburger Stadtpokal eingeläutet wird, stellen sich 61 Mannschaften von den Alten Herren, Senioren, Supersenioren und Frauen bis zu den ersten und zweiten Herren bei sechs Turnieren in den Dienst der guten Sache.
Der wohltätige Zweck spielte von Anfang an die entscheidende Rolle. Die vier Turniergründer wollten nicht nur sportlich etwas bieten, sondern die Einnahmen auch spenden. Mit dem Erlös der ersten beide Turniere wurden unfallgeschädigte Kinder unterstützt, seit dem dritten Fußballwettkampf werden die Schulen Elfenwiese und Nymphenweg und die Kita Elfenwiese unterstützt. die sich um behinderte Kinder und Jugendliche kümmert.
Die Hauptdarsteller auch beim Jubiläumsturnier sind wieder die Kinder und Jugendlichen der drei Harburger Einrichtungen, die zwei Mal in der Sporthalle Kerschensteinerstraße ihren großen Auftritt haben und dem Einlagespiel seit Wochen entgegenfiebern. Peter Lich, der mit den Teams unter dem Beifall der Zuschauer stets eine Ehrenrunde dreht, spricht von „Gänsehautatmosphäre“, wenn er mit den Jungs seine Runden dreht. „Unvergessene Momente“, nennt auch Günter Falk die Einlagespiele, die es inzwischen schon 15 Jahre gibt und immer die Höhepunkte der Turniere sind.
Die Willi-Uder-Gedächtnisturniere werden wieder an zwei Wochenenden in der Kerschensteinerstraße ausgetragen. Und zwar an diesem Sonnabend und Sonntag und am 24./25. Januar. Die Einlagespiele der Kinder und Jugendlichen aus den Förderschulen Elfenwiese und Nymphenweg beginnen sonntags jeweils gegen 16 Uhr. Zum Rahmenprogramm gehören die Cheerleader der Mighty Storms vom TuS Harburg-Wilhelmsburg und die beliebte Verlosung, bei der es 1000 Preise zu gewinnen gibt. Die Lose gibt es zu einem Euro, der Eintritt kostet nach wie 99 Cent. Besonders stolz ist die „lose Vereinigung“ der Turnierorganisatoren darüber, dass jeder Cent dem wohltätigen zweck zugute kommt. Längst melden sich viele Sponsoren selbstständig, um die einzigartige Aktion zu unterstützen.
Einzigartig ist auch, dass alle Fußballspieler und -spielerinnen der 61 Mannschaften auch noch bereit sind, zu spenden. Während bei allen anderen Turnieren um Siegprämien gespielt wird, bringen die Kicker in Harburg noch Geld mit.
Auch diese Tatsache hat Birgit Stöver bewogen, die Schirmherrschaft zu übernehmen – und das schon seit Jahren. „Es ist bemerkenswert. was hier auf die Beine gestellt wurde“, sagt die Harburger CDU-Politikerin in der Hamburger Bürgerschaft, die von der Bescheidenheit des Orga-Teams beeindruckt ist. Sie freut sich schon auf die beiden Einlagespiele und wünscht sich viele, viele Zuschauer. Im Kreise der „charmanten Herren“ fühlt sich Birgit Stöver sichtlich wohl.