Sprinter von LG HNF, LG Nordheide und MTV Hanstedt setzen bei den norddeutschen Meisterschaften in Berlin Akzente. Für die U20-Jugend geht es am Wochenende weiter mit den deutschen Meisterschaften.

Neugraben. Hans Peters war rundherum zufrieden. „Das ist schon eine optimale Ausbeute für so einen kleinen Verein“, sagte der Trainer der Leichtathletik-Gemeinschaft Hausbruch-Neugraben-Fischbek (LG HNF). Mit zwei Jugendlichen war der erfahrene Coach aus Neugraben aufgebrochen zu den norddeutschen Meisterschaften der Nachwuchsklassen U20 und U16 in Berlin-Lichterfelde. In drei Wettbewerben schickte er Lennart Jungclaus und Felix-Tombe Martens in die Startblöcke – und die Sprinttalente des Jahrgangs 1996 enttäuschten ihn nicht. Im Gegenteil. Nach zwei langen Wettkampftagen standen jeweils eine Gold-, Silber- und Bronzemedaille sowie die Plätze vier und sieben in der HNF-Erfolgsbilanz.

Besonders über 200 Meter trumpften beide Peters-Schützlinge groß auf. Bereits in den Zeitvorläufen machten sie deutlich, dass die Medaillenvergabe nur über sie laufen würde. Lennart Jungclaus markierte in 22,20 Sekunden persönliche Bestzeit und ging als Vorlaufschnellster ins A-Finale. Dort setzte er sich mit seinem Vereinskameraden im Schlepptau schnell vom Rest des Feldes ab und wurde in 22,35 sek. norddeutscher Meister. Vizemeister Felix-Tombe Martens folgte als Zweiter in 22,56 Sekunden. „Lennart wollte im Finale wohl etwas zu viel und hat leicht verkrampft“, sagte Hans Peters. Trotz des optimalen Rückwindes von 1,9 Metern pro Sekunde rannte Jungclaus langsamer als im Vorlauf.

Schon tags zuvor über 100 Meter hatten die HNF-Sprinter ihre Zugehörigkeit zur norddeutschen Spitze unterstrichen. Obwohl sie noch dem jüngeren U20-Jahrgang angehören und auch im nächsten Jahr in dieser Altersklasse startberechtigt sind, erreichten sie die Plätze drei (Jungclaus/11,07 sek.) und sieben (Martens/11,26 sek.). Felix-Tombe Martens drückte seine Bestzeit im Zwischenlauf auf 11,18 sek. und kam zusammen mit zwei Läufen über 110 Meter Hürden (4. Platz in 15,27 sek./Bestzeit) auf sieben Läufe an zwei Tagen.

Berlin war ein letzter großer Härtetest vor den deutschen Jugendmeisterschaften von diesem Freitag bis Sonntag in Wattenscheid. Schon am Donnerstag startet das Trio der LG HNF nach Bochum, ohne sich großen Illusionen hinzugeben. „Wir fahren in erster Linie dorthin, um etwas zu lernen“, so Trainer Peters. Mit etwas Glück könne Lennart Jungclaus den B-Endlauf über 200 Meter erreichen. Über 100 Meter werde es trotz seiner beachtlichen Bestzeit von 10,89 Sekunden nicht über den Zwischenlauf hinausgehen. „Dafür ist die Konkurrenz einfach zu stark.“

Bei den parallel ausgetragenen norddeutschen Meisterschaften der U16-Jugend erstritt der Nachwuchs aus dem Landkreis Harburg vier Medaillen. Trotz persönlicher Bestzeit über 80 Meter Hürden verpasste Bjarna Liv Lakämper (MTV Hanstedt) den ganz großen Triumph hauchdünn. Im Vorlauf überstand die 15-Jährige einen Fast-Sturz und kämpfte sich in 12,41 Sekunden ins Finale. Dort lieferte sie sich mit Pauline Helm (Wellingdorfer TV) einen hochklassigen Fight im Hürdenwald, dessen Siegerin erst nach Auswertung des Zielfotos mit dem minimalen Vorsprung von einer Hundertstel feststand. Helm siegte in 11,87 sek. vor Lakämper in 11,88 sek. und Finja Damaschke (SV Werder Bremen) in 11,94 sek.

Bei der Siegerehrung einen Platz weiter oben stand Kira Mae Lüllau (LG Nordheide/MTV Pattensen). Die W15-Schülerin ließ sich als norddeutsche Meisterin über 300 Meter Hürden feiern (45,62 sek.). Bei ihrem Sieg vor drei Athletinnen des SV Friedrichsgabe verpasste der Schützling von Trainer Georg Bernhart seine Bestzeit nur um drei Hundertstel, ist aber für die ersten deutschen Meisterschaften der U16-Jugend am 16. und 17. August in Köln qualifiziert. Das gleiche gilt für die 4x100-Meter-Sprintstaffel der LG Nordheide mit Paulina Rohr, Kira Mae Lüllau, Augustine Boldt und Victoria Boy, die in Berlin in 50,80 Sekunden die Bronzemedaille gewann. Die Farbe Bronze hatte auch die vierte Medaille für den Kreis Harburg, die Kunstturnerin Evelin Klode (LG Nordheide) bei ihrem Ausflug zum Stabhochsprung (2,60 m) gewann.