Lokalmatador Andreas Dibowski ist nach seinem Sturz und einer längeren Pause wieder fit und gewinnt das Vielseitigkeitsturnier in Sahrendorf. Zudem holt er mit der deutschen Equipe den Nationenpreis im schwedischen Malmö.

Sahrendorf. Mit zwei ungewöhnlichen Szenen lassen sich die drei Vielseitigkeitstage in Sahrendorf umreißen. Norbert Tietze, 2. Vorsitzender des gastgebenden Reit- und Fahrvereins Auetal, konnte auf dem Turniergelände Ingrid Klimke begrüßen. Vor dem Abschlussspringen der internationalen Ein-Sterne-Prüfung hatte die zweifache Olympiasiegerin einen Ausritt in die Heide gemacht. „Das ist wirklich schön hier“, rief sie dem Turnierchef aus dem Sattel zu, „am liebsten würde ich hier bleiben und ein paar Tage entspannen.“

Bei der Siegerehrung löste ein Problem bei allen Beteiligten Schmunzeln aus. Helmut Ehlers, Vizepräsident der Landwirtschaft-Gesellschaft, hatte einer jungen Reiterin aus Sachsen-Anhalt einen Pokal überreicht, der mit seinem Marmorsockel so riesig und schwer war, dass er per Sackkarre transportiert werden musste, damit Sabine Deparade das Prachtstück in ihr Auto verfrachten konnte. Sie hatte den Pokal als beste Reiterin eines Teamwettkampfs gewonnen. Der Wettbewerb verlieh dem Vielseitigkeitswochenende eine besondere Note.

In Sahrendorf wurde der Bundeswettbewerb der Vielseitigkeitsreiter ausgetragen. „Das ist ein Mannschaftswettbewerb der Landesverbände“, erläutert Andrea Hupfeld, Hamburgs Landestrainerin für den Vielseitigkeitssport. „Er ist nur für Amateurreiter ausgeschrieben. Sinn und Zweck ist, auch den Frauen und Männern einmal einen bundesweiten Wettbewerb anzubieten, die unseren Sport ganz privat, aber mit großer Begeisterung und Leidenschaft ausüben. Leider verliert der Bundeswettkampf immer mehr an Ansehen. Wir haben fast 20 Landesverbände, aber nur sieben waren in Sahrendorf vertreten. Das ist wirklich traurig.“

Was die Basis des Vielseitigkeitssports betrifft, dafür liefert die Verleihung des Riesenpokals den besten Beweis. Im Jahre 2008 war der Mannschaftswettkampf der Landesverbände schon einmal in Sahrendorf ausgerichtet worden. Der beste Reiter damals hieß Michael Jung, der heute zweifacher Weltmeister und zweifacher Olympiasieger ist. Als beste Mannschaft sicherte sich jetzt das Team Westfalen vor Mecklenburg-Vorpommern den Gesamtsieg. Das Team Hannover mit Christin Tidow, Verena Baumgärtner und Nina Frenkel aus Luhmühlen und Stephan Dubsky wurde Dritter. Das Team Hamburg mit Frederike Kaupa, Jens Potrebny, Kim Heitmann und Lena Rindermann landete auf Platz fünf.

Ingrid Klimke gewann die Ein-Sterne-Prüfung mit ihrem Nachwuchspferd Zilla vor Nadin Marzahl mit Valentine und der Schwedin Louise Swensson mit Calle. Mit über 50 Startern gab es bei der Zwei-Sterne-Prüfung die größte Konkurrenz. Andreas Dibowski nutzte das Turnier vor seiner Haustür, startete mit vier Pferden und gewann mit Hans Dampf vor Anna Siemer aus Luhmühlen mit Chloe.

Wie gut Hans Dampf drauf ist, zeigt auch der Sieg beim Drei-Sterne-Turnier in Malmö. Zudem gehörten Dibowski und Butts Avedon in Schweden zur erfolgreichen Mannschaft mit Anna-Maria Rieke mit Petite Dame, Claas Hermann Romeike mit Cato und Peter Thomsen mit Cayenne, die in Malmö den Nationenpreis gewann.