Matthias Nehls vom FC Süderelbe wird vom DFB mit dem Ehrenamtspreis 2013 ausgezeichnet. Er ist einer von vier Hamburger Preisträgern, die im nächsten Jahr zu einem Länderspiel eingeladen werden.
Neugraben. Wieviel Zeit er für sein Hobby investiert? Diese Frage kann Matthias Nehls gar nicht beantworten und das will er eigentlich auch nicht. „Relativ viel“, sagt er, „aber das kann ich mir als Junggeselle ja auch leisten.“ Matthias Nehls aus Neugraben hat die klassische Fußballer-Laufbahn beschritten. Erst als Spieler von der Jugend bis in den Ligabereich, dann als Betreuer und Trainer und heute als 2. Vorsitzender des FC Süderelbe. Und in allen Bereichen ist der 48 Jahre alte Angestellte in der Abfallwirtschaft in besonderem Maße engagiert.
Das Engagement, was Matthias Nehls in seine Funktion für den Fußballsport legt, hat ihm jetzt eine besondere Auszeichnung erbracht. Der Zweite Vorsitzende des FC Süderelbe ist einer von vier Ehrenamtspreisträgern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die der Hamburger Fußballverband (HFV) vorgeschlagen hat. „Die Auszeichnung war schon überraschend“, sagt Matthias Nehls, der seinen Stolz nicht verhehlt, sich am meisten aber auf das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft im nächsten Jahr freut, zu dem die Ehrenamtspreisträger eingeladen sind.
Rund 1,7 Millionen Menschen engagieren sich als Ehrenamtliche oder Freiwillige für den Amateurfußball. Joachim Dipner vom Hamburger Fußball-Verband betonte bei seiner Laudatio am Tag des Ehrenamtes in der HFV-Sportschule in Jenfeld, dass die 20.000 Funktionäre in der Hansestadt die Basis der Fußballorganisation bilden, ihre Arbeit sei leidenschaftlich, kompetent und verantwortungsvoll. Matthias Nehls ist seit 2001 ehrenamtlich für den FC Süderelbe tätig. Er ist ein „echtes Kind der Süderelbe-Region und des FC Süderelbe“, ist dort sportlich groß geworden. Als 2. Vorsitzender (seit 2008) ist der schlaksige Sportsmann, der auch regelmäßig Zuschauer bei den Volleyball-Frauen vom VT Aurubis und Handball-Frauen des Buxtehuder SV ist, federführend für viele Projekte in seinem reinen Fußballverein mit 700 Mitgliedern, die in 22 Jugendmannschaften und sieben Herrenmannschaften aktiv sind. Dazu gehören der Neubau des Vereinshauses, die Planung des Kunstrasens am Kiesbarg und mehrere Schulkooperationen. Besonders am Herzen liegt Matthias Nehls aber die Förderung der Jugend, und dort speziell den Kindern mit Migrationshintergrund.
Das Projekt „Wir wollen gleiche Chancen“ ist auch der Hauptgrund für den DFB-Ehrenamtspreis. Die Einbindung von Eltern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist von Matthias Nehls speziell gefördert worden. Der FC Süderelbe ist in diesem Jahr auch mit dem Integrationspreis 2013 ausgezeichnet worden.
Das Fußballspielen selbst musste er aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. „Fitness und Fahrradfahren halten mich fit“, sagt Matthias Nehls, der auch Mitglied des Harburg-Pokal-Spielausschusses ist. Sein neustes Projekt ist die Gründung einer D-Mädchenmannschaft. „Bei ersten Training waren wir zu dritt“, so Matthias Nehls, „heute sind wir 15 junge Damen und bestreiten Punktspiele.“ Neue Ideen hat er auch schon. Der Verein plant im Jahre 2015 mit Heiko Hansen eine Ausbildungsmesse für Jugendliche, bei der sich alle Mädchen und Jungen des Vereins frühzeitig über ihre spätere Berufsausbildung informieren können.