1100 Zuschauer in der ausverkauften Nordheidehalle sorgen bei der Länderspielpremiere zwischen Deutschland und Belgien für ein einmaliges Flair und eine eindrucksvolle Kulisse.

Buchholz. Die letzten Zuschauer verließen zu später Stunde die Nordheidehalle, da hatten die vielen fleißigen Hände in den orangefarbenen T-Shirts schon längst mit den Aufräumarbeiten begonnen. „Ohne die ehrenamtlichen Helfer läuft gar nichts“, sagt Arno Reglitzky. Und der Vorsitzende von Blau-Weiss Buchholz ist voll des Lobes über die florierende Badmintonabteilung, die fast komplett angetreten war, um ein besonderes Ereignis in der Sportstadt Buchholz zu feiern. Zum ersten Mal war Blau-Weiss Buchholz in Zusammenarbeit mit Heinz Bußmann von der Delmenhorster Sportagentur Advantage Event Projekte Ausrichter eines Länderspiels im Badminton.

1100 Besucher in der ausverkauften Nordheidehalle sorgten für eine „länderspielreife“ Kulisse. Noch besser aber war die Stimmung rund um die zwei Courts, die mit Spezialbelag im „Buchholzer Badminton-Wohnzimmer“ verlegt waren. Jeder Schmetterball, jede gelungene Abwehraktion war mit frenetischem Applaus und lautstarker Anfeuerung verbunden. Selbst Heinz Bußmann, der als Moderator die Stimmung immer wieder neu entfachte, war ebenso beeindruckt wie die sechs Badmintonakteure der deutschen Nationalmannschaft. Einen Tag zuvor im kleinen Moringen in Südniedersachsen hatte das Nationalteam von Deutschland den ersten WM-Test vor 400 Zuschauern gegen Belgien mit 3:2 gewonnen. Keine 24 Stunden später folgte in Buchholz in der Nordheide ein deutlicher 4:1-Sieg – und die über 1000 begeisterten Fans in der Nordheidehalle hatten ihren Anteil dazu beigetragen.

Auch Arno Reglitzky zeigte sich vom Tempo, der Dynamik und den spektakulären Ballwechseln beeindruckt. „Das hatte ich gar nicht erwartet“, sagte der emsige Vereinsvorsitzende, der anfangs skeptisch war, ob ein Länderspiel in Buchholz von den Zuschauern angenommen wird. Auch Bürgermeister Wilfried Geiger, der nach einer Bauausschusssitzung in die Nordheidehalle eilte, sprach vom sehenswerten Sport, der mit dem Federballspiel im Garten oder am Strand nichts mehr zu tun hat. Von Sportdirektor Martin Kranitz vom Deutschen Badminton-Verband gab es ebenfalls viel Lob. „Es war eine tolle Atmosphäre in der Halle. Die vielen Zuschauer haben eine super Stimmung erzeugt. Es hat Spaß gemacht, hier in Buchholz.“

Zu sehen gab es hochklassigen Badmintonsport. Besonders das Herrendoppel zum Abschluss des Länderspiel sorgte beim fachkundigen Publikum immer wieder für Erstaunen. Fabian Holzer und Mark Lamsfuß zelebrierten Badminton vom Feinsten. Jeder Schmetterball wurde frenetisch gefeiert. Der 20 Jahre alte Mark Lamsfuß gab ein eindrucksvolles Länderspieldebüt in Buchholz und gewann mit Partner Fabian Holzer deutlich mit 21:11 und 21:11. Das Gros der Zuschauer bedauerte, dass dieses rasante Doppel viel zu schnell beendet war. Auch die 19 Jahre alte Linda Efler debütierte in der deutschen Nationalmannschaft und durfte sich bei ihrem ersten Einsatz an der Seite von Isabel Herttrich über einen knappen 2:0-Erfolg mit 21:16 und 21:19 freuen. Isabel Herttrich, die auch schon für den VfL 93 Hamburg gespielt hat, hatte im Mixed zusammen mit Fabian Holzer nach drei Sätzen mit 2:1 für den Auftaktsieg gesorgt. Im ersten Satz war das Duo wohl noch nicht richtig warm, verlor mit 12:21, um dann eindrucksvoll mit 21:9 und 21:11 den ersten Punkt für Deutschland zu holen.

„Buchholz gehört als Ausrichter unter die Top drei“, sagte Heinz Bußmann, der schon 85 Länderspiele organisiert hat und voll des Lobes war, „wir kommen wieder.“ Am Freitag, 10. Oktober, wird es im Süden Hamburgs ein weiteres Länderspiel im Badminton geben. Das deutsche Nationalteam trifft in der CU-Arena in Neugraben auf Japan, organisiert vom Hamburger Badminton-Verband (HBV). Es ist das erste Länderspiel gegen Japan in der Hansestadt.

Die Statistik

Deutschland - Belgien 4:1

Mixed: Fabian Holzer/Isabel Herttrich – Matijs Diericks/Flore Vandenhoucke 12:21, 21:9, 21:11; Dameneinzel: Fabienne Deprez – Marie Demi 21:11 21:16; Herreneinzel: Kai Schäfer – Maxime Moreels 20:22 23:25; Damendoppel: Linda Efler/Isabel Herttrich – Flore Vandenhoucke/Jelske Snoek 21:16 21:19; Herrendoppel: Fabian Holzer/Mark Lamsfuß – Freek Golinski/ Floris Oleffe 21:11 21:11.