Die weibliche Handball-A-Jugend des Buxtehuder SV ist zum ersten Mal Ausrichter der Nachwuchsrunde für Talente und spielt an diesem Wochenende gegen TV Aldekerk und Borussia Dortmund.

Buxtehude. Premiere für den Buxtehuder SV. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ist der BSV Gastgeber für den zweiten Spieltag der neu gegründeten Jugend-Bundesliga der weiblichen A-Jugend. An diesem Wochenende muss der Buxtehuder Nachwuchs gleich zweimal antreten, trifft am Sonnabend in der Halle Nord auf den TV Aldekerk und am Sonntag auf den Zweitliga-Nachwuchs von Borussia Dortmund, beide Spiele werden um 15 Uhr ausgetragen. Zudem gibt es am Sonnabend um 17 Uhr eine weitere Partie zwischen Borussia Dortmund und SV Grün-Weiß-Schwerin.

Was es bei den Jungen schon länger gibt, hat der Deutsche Handball-Bund (DHB) jetzt auch im weiblichen Bereich eingeführt, die Jugend-Bundesliga. Ziel ist eine intensivere Förderung der Talente und eine bessere Ausbildung, um die Spielerinnen an die Bundesliga der Frauen heranzuführen. In acht Gruppen mit insgesamt 32 Mannschaften ist die neue Spielklasse gestartet und wird am Ende den deutschen Meister ermitteln. Dem Buxtehuder SV ist zum Auftakt ein deutlicher 35:16-Sieg beim SV Grün-Weiß Schwerin gelungen. Jetzt will der BSV-Nachwuchs in eigener Halle nachlegen, muss aber auf Cheftrainer Dirk Leun verzichten, der zur gleichen Zeit mit den Bundesliga-Frauen des Buxtehuder SV das Europapokal-Rückspiel beim schwedischen Vizemeister Lugi HF in Lund bestreitet. Steffen Birkner und Heike Axmann werden die A-Jugend an diesem Wochenende coachen. „Wir freuen uns auf den Vergleich mit starken Mannschaften anderer Handball-Verbände“, sagt Steffen Birkner, „die Jugend-Bundesliga ist ein weiterer Schritt nach vorn in unserer Nachwuchsarbeit, bringt für die Spielerinnen neue Erfahrungen und trägt positiv zu ihrer Entwicklung bei.“

Neben der Jugend-Bundesliga spielt die A-Jugend des Buxtehuder SV auch erfolgreich in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, hat sich zuletzt bei der HSG Handewitt/Nord Harrislee mit einem 27:21-Sieg durchgesetzt und ungeschlagen die Tabellenführung behauptet. Ziel der jungen Mädchen, die sich in de A-Jugend des Buxtehuder SV zusammen gefunden haben, ist zunächst das Erreichen des Achtelfinales. Die ersten beiden Mannschaften jeder Vierergruppe der Jugend-Bundesliga qualifizieren sich.

Die 15 Spielerinnen der BSV-A-Jugend trainieren hart und intensiv, um vielleicht eines Tages ihren Traum zu verwirklichen, in der Bundesliga der Frauen aufzulaufen. Die jungen Mädchen opfern nicht nur ihre Freizeit, viele sind nach Buxtehude gezogen, leben in Wohngemeinschaften oder bei Pflegefamilien, gehen längst in Buxtehude zur Schule. Wer noch zu Hause lebt, nimmt weite Anfahrtswege in Kauf, um täglich für den Traum trainieren zu können. Auch wenn es manchmal nicht einfach ist, Handball, Schule und Freunde unter einen Hut zu bekommen, tun die Handballerinnen alles, um ihren sportlichen Weg zu gehen. Die 15- bis 17-jährigen Mädels spielen fast allesamt doppelt, in A- und B-Jugend oder in der Jugend und bei den Frauen in der 3. Liga Ost. Zum Konzept des Buxtehuder SV gehört, dass Frauentrainer Dirk Leun seit zwei Jahren auch den Nachwuchs betreut. Bevor der Lizenztrainer nach Buxtehude kam, holte er als DHB-Trainer mit den deutschen Juniorinnen den WM-Titel. Mit Lone Fischer, Friederike Gubernatis und Antje Lenz spielen drei Weltmeisterinnen beim BSV, dieses Trio und auch die anderen Bundesligaspielerinnen sind natürlich die Vorbild für die Talente von morgen.

Buxtehude ist an diesem Wochenende auch Austragungsort für eine Tagung der DHB-Frauenkommission. Die neue Frauenbeauftragte und ehemaligen Nationaltorhüterin Sandra Polchow lädt ins Hotel Am Stadtpark und möchte über die Umsetzung der Frauen-WM 2017 in Deutschland diskutieren. Zudem geht es um die Stärkung von Frauen und Mädchen im deutschen Handball, die Fortführung des Schiedsrichterinnen-Projekts „Anpfiff: Mehr Frauen im Spiel” und weitere Themen.