Harburg/Landkreis. Zwei Jahre Dauerstau? Bürgermeister und Ortspolitiker fürchten Schlimmes, wenn die Bremer Straße gesperrt und saniert wird.
Was genau steht Autofahrern und Pendlern im Hamburger Süden bevor, wenn die stark frequentierte Bremer Straße für (mindestens) zwei Jahre zur Großbaustelle wird? Die Sanierung zeitlich zu schieben, wäre ein Zeichen der Vernunft, glauben CDU-Politiker aus Harburg Stadt und Landkreis Vertreter der CDU-Kreistags- und Bezirksfraktion, der Hamburger Bürgerschaft und die stellvertretenden Ortsbürgermeister der Dörfer Leversen-Sieversen sowie Ehestorf-Alvesen haben über die Möglichkeiten einer Verschiebung der Baumaßnahme beraten.
Mit der, für alle Beteiligten unbestritten notwendigen, Sanierung gehen langfristige Vollsperrungen von ca. zwei Jahren einher (wir berichteten). Ob die B73 und die Winsener Straße den Verkehr annähernd aufnehmen können werden, steht in den Sternen.
Navis zeigen Ausweichrouten genau durch die Ortschaften in Rosengarten
Die beiden ehrenamtlichen Ortsbürgermeister Andreas Schubert und Mathias Bonow berichteten davon, dass diese Überlastungen bereits heute bei entsprechenden Sperrungen der Hauptrouten massive Auswirkung auf die in der Gemeinde Rosengarten gelegenen Dörfer hat, da via Navigationssystem ausgewiesene Ausweichrouten genau durch diese Ortschaften führen.
Die Vertreterinnen aus der CDU-Bezirksfraktion, u.a. Birgit Stöver und Rainer Bliefernicht, erklärten die Notwendigkeit für die Sanierung der Bremer Straße, die bereits seit mehreren Jahren angedacht ist. „Die Vollsperrung hat aber auch für die Anlieger und Gewerbetreibenden entlang und neben der Strecke massive Einschränkungen zur Folge“, so Birgit Stöver.
Cuxhavener Straße und der Anschlussstelle Marmstorf werden auch saniert
„Daher ist es dringend erforderlich, dass zumindest die dann ausgeschilderten Ausweichrouten uneingeschränkt befahrbar sind.“ Ob dieses der Fall sein wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt fraglich, denn auch für Bereiche der Cuxhavener Straße und der Autobahnanschlussstelle Marmstorf sind zeitgleich Arbeiten geplant, die Sperrungen erforderlich machen.
Christian Horend, Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Harburg: „Dass der Hamburger Senator für Verkehr und Mobilitätswende, Dr. Anjes Tjarks (Grüne), die Parallelität dieser Maßnahmen als unkritisch bewertet, da die Ausweichverkehre auf der Cuxhavener Straße lediglich auf der Stadteinwärts-Fahrtrichtung zu erwarten sind zeigt, wie selten sich ein Hamburger Senator ein Bild von der Situation im Hamburger Süden macht! Diese Planungen gehen zu Lasten der Menschen und Gewerbetreibenden im Bezirk Harburg, den Bewohner in der Gemeinde Rosengarten und den Pendlern aus dem südlichen Hamburger Umland.“
Verschiebung, bis Arbeiten auf A7 und A26 beendet sind?
Die Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Heinrich Aldag und Rainer Bliefernicht teilen diese Einschätzung und regen an, die Sanierung der Bremer Straße auf einen Zeitpunkt zu verschieben, zu dem die anderen Maßnahmen auf der A7 und die Fertigstellung der A26, sicher abgeschlossen sein werden. „Die dringend erforderliche Grundinstandsetzung der Bremer Straße war bereits vor Jahren eingeplant. Durch die damalige Dauerbaustelle „Ehestorfer Heuweg“, wurde die Sanierung der B 75 verschoben.
Dennoch wäre eine erneute Verschiebung vertretbar, da dadurch die Belastung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie der Gewerbetreibenden zumindest ein wenig reduziert werden kann. Dass diese Maßnahmen nun durchgepeitscht werden soll, ist eher in der ideologischen Idee der Veloroute begründet als in einer Verbesserung des klassischen Autoverkehrs. Die Verschiebung wäre daher ein Zeichen der Vernunft“, erklärt Rainer Bliefernicht.
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Die Beteiligten aus Harburg Stadt und Landkreis Harburg wollen sich nun gemeinsam dafür stark machen, dass einer zeitlichen Verschiebung zugestimmt wird und die Verkehrskoordinatoren der Länder sich besser abstimmen. „Die von allen Beteiligten wahrgenommenen deutlichen Unruhen im Landkreis Harburg müssen ein Handeln zur Folge haben“ unterstreicht Andreas Schubert, der in seiner weiteren Funktion als Ratsherr der Gemeinde Rosengarten. Gemeinsam mit Mathias Bonow plant er eine öffentliche Infoveranstaltung, in der Lösungswege aufgezeigt werden sollen.
Mathias Bonow: „Wir möchten die Einwohnerinnen und Einwohner einladen, um über die bevorstehenden verkehrlichen Belastungen zu informieren.“ Zu dieser Veranstaltung sollen Vertreterinnen und Vertreter der Kreisverwaltung, der Hamburg Bürgerschaft und die Verkehrskoordinatoren eingeladen werden, um sich ein vor Ort ein Bild von den Sorgen der betroffenen Menschen zu machen