Luhmühlen. Viel Anerkennung für Jerome Robiné, Emma Brüssau und Arne Bergendahl. Abstand zu drei siegreichen Amazonen aus Großbritannien ist noch groß.
Den größten Applaus in der Fünf-Sterne-Prüfung erhielten die drei deutschen Teilnehmer. Für alle war es der erste Auftritt ihrer Karriere in der schwierigsten Kategorie der Vielseitigkeitsreiterei. Schon während des Geländeritts wurden Jerome Robiné (10. Platz der Gesamtwertung), Arne Bergendahl (14.) und Emma Brüssau (21.) vor allem im Reiterstadion kräftig gefeiert.
An die überragenden Amazonen aus Großbritannien – Laura Collett siegte vor Kitty King und Yasmin Ingham – kamen sie indes nicht heran. Schon einige hundert Meter vor dem Ziel der 6270 Meter langen Geländestrecke hatte Emma Brüssau ein Lächeln auf den Lippen. Als sie mit Dark Desire GS nach 11:29 Minuten – erlaubt waren exakt elf Minuten – die Ziellinie passierte, war es noch breiter geworden.
Erste Fünf-Sterne-Prüfung für alle drei deutschen Reiterpaare
„So nervös war ich vor einer Prüfung noch nie – maximal“, sagte die 24-Jährige. „Auf dem Kurs war ich dann erstaunlich ruhig, da muss man sich sehr konzentrieren.“ Es sei für sie ein Vorteil gewesen, erst mit Startnummer 29 (von 38 Wettbewerbern) auf die Geländestrecke geschickt zu werden. Obwohl bei den ersten Reitern längst nicht alles glatt lief, habe sie wichtige Eindrücke für ihren Ritt sammeln können.
Zufrieden war auch Jerome Robiné, im vergangenen Jahr Fünfter der Vier-Sterne-Prüfung von Luhmühlen. 2023 beendet der Warendorfer das Gelände mit Black Ice mit vier Fehlerpunkten für zehn Sekunden Zeitüberschreitung (11:10 min.). „Drei junge Leute aus Deutschland, die das erste Mal fünf Sterne reiten. Wir sind superstolz aufeinander“, sagte Sportsoldat Robiné. Und zum eigenen Geländeritt? „Wir wollten ruhig reinkommen und waren ein Stück hinter der Zeit. Dann hat es von Komplex zu Komplex mehr Spaß gemacht und wir haben wieder ein bisschen aufgeholt.“
Start-Ziel-Sieg für Laura Collett mit London aus Großbritannien
Unterdessen feierte Laura Collett aus Großbritannien einen Start-Ziel-Sieg im CCI5*-L. Nach einer erstklassigen Dressur (20,3 Punkte) absolvierte sie den anspruchsvollen Geländekurs als Zweitschnellste in 10:49 Minuten und blieb auch im abschließenden Springen am Sonntag fehlerlos. Ihre Landsfrauen Kitty King (27,2) und Yasmin Ingham (27,9) verteidigten trotz minimaler Zeitfehler den zweiten und dritten Platz.
„London ist ein phänomenales Pferd. Es war ein Traum, hier mit ihm zu reiten“, sagte Collett, die Team-Olympiasiegerin von Tokio, über ihren sportlichen Partner, mit dem sie eines der weltbesten Vielseitigkeitsduos bildet. Vor dem Springen hatte sie Respekt vor Verfolgerin Kitty King und deren sprunggewaltigem Pferd Vendredi Biats.
Drei britische Amazonen auf den ersten drei Plätzen in der CCI5*-L
„Eigentlich schlafe ich in solchen Nächten nie gut“, sagte die Overnight-Leaderin am Sonnabend schmunzelnd, „hoffentlich können wir einen weiteren Fünf-Sterne-Sieg feiern.“ Das gelang. Laura Collett und London erledigten ihre Hausaufgaben, blieben fehlerlos und ließen die sprunggewaltige Verfolgerin daher nicht herankommen.