Buchholz/Liverpool. Die 17-Jährige von Blau-Weiss Buchholz könnte als zweite Reserveturnerin noch in das Mehrkampffinale am Donnerstag nachrücken.
Mit Bravour und Nervenstärke hat Karina Schönmaier ihren ersten Auftritt bei einer großen internationalen Meisterschaft gemeistert. Die 17-Jährige von Blau-Weiss Buchholz kam bei den Turn-Weltmeisterschaften in Liverpool (England) ohne Patzer durch den Vierkampf und erzielte mit 50,633 Punkten die höchste Punktzahl in einer sehr jungen deutschen Riege.
Der Schützling ihrer langjährigen Trainerin Katharina Kort blieb etwa einen Punkt unter ihrer Marke der ersten nationalen WM-Qualifikation Anfang Oktober. In Ketsch hatte Schönmaier gewonnen und damit den Grundstein für ihre WM-Nominierung gelegt.
Junge Buchholzerin erreicht Vierkampf-Platz 31 unter 108 Turnerinnen
Bei den Weltmeisterschaften erreichte Karina Schönmaier den 31. Platz unter insgesamt 108 Teilnehmerinnen. Weil pro Nation maximal zwei Turnerinnen in das Mehrkampffinale der 24 Besten am Donnerstag einziehen, darf sich die Bremerin als zweite Reserveturnerin noch Hoffnung auf einen weiteren WM-Auftritt machen. In der deutschen Mannschaft verfügt nur Elisabeth Seitz über WM-Erfahrung. Für die 28-Jährige, die den Einzug in das Gerätefinale am Stufenbarren schaffte, sind es die zehnten Weltmeisterschaften.
Deutschlands Frauen-Riege verpasst Teamfinale der acht besten Nationen
Deutschlands Frauen-Riege verpasste mit 155,664 Punkten auf Rang zwölf das Teamfinale der acht besten Nationen – keine Überraschung. Der Deutsche Turnerbund (DTB) wertete den Auftritt als Erfolg. „Die deutschen Turnerinnen absolvierten einen fast optimalen WM-Auftritt. Das Team mit vier WM-Debütantinnen hatte lediglich einen Fehler zu verzeichnen, dafür aber viele gelungene Übungen“, heißt es auf der DTB-Homepage. Neben Karina Schönmaier turnte nur die ein Jahr ältere Anna-Lena König (Karlsruhe) den kompletten Vierkampf (49,999 Punkte/33. Platz).
Bundestrainer: „Haben mehr Punkte erturnt, als wir als Optimum errechnet hatten“
Sie hätten bei ihrem ersten Auftritt auf internationalem Parkett beachtliche Nervenstärke und sehr gute Leistungen gezeigt, teilte der DTB mit. Entsprechend zufrieden äußerte sich auch Cheftrainer Gerben Wiersma. „Ich bin stolz, wie wir uns als Team hier präsentiert haben. Wir haben mehr Punkte erturnt, als wir zuvor als Optimum errechnet hatten. Es war toll zu sehen, wie ruhig und konzentriert alle waren. Elisabeth Seitz hat die jungen Turnerinnen sehr gut geführt“, erklärte der Niederländer.
Zwei verletzungsbedingte Absagen und ein Karriereende
Dem Bundestrainer fehlen bei den Welttitelkämpfen 2022 gleich drei routinierte Leistungsträgerinnen. Die Kölnerin Sarah Voss und Pauline Schäfer-Betz aus Chemnitz sagten verletzungsbedingt ab, die Stuttgarterin Kim Bui hatte nach den Europameisterschaften im August in München ihre Karriere beendet.