Brackel. Laufen, Mountainbike, Skilanglauf – Reinhold Wolter (84) aus Brackel ist auch in der Höhe der Pyrenäen eine Klasse für sich.
Alter schützt vor Höchstleistung nicht. Das beweist Reinhold Wolter aus Brackel. In den vergangenen Jahren feierte der 84-Jährige beachtliche nationale und internationale Erfolge. Seine bevorzugten Sportarten sind im Sommer Duathlon und in der kalten Jahreszeit Winter-Triathlon. Zu den Weltmeisterschaften im Winter-Triathlon kamen jüngst 250 Athletinnen und Athleten im Kleinstaat Andorra in den Pyrenäen zusammen. Die Wettkämpfe wurden unter schwierigen Bedingungen auf 2160 Meter Meereshöhe im Naturpark Naturlandia ausgetragen.
Anreise mit Trainerin eine Woche vor Wettkampfbeginn
Für die Jahreszeit lag wenig Schnee, die Strecken waren teilweise vereist, es war extrem stürmisch und sehr kalt. Die Amateure hatten einen Wettkampf über 15 Kilometer und 250 Meter Höhendifferenz mit folgenden Teildisziplinen zu absolvieren: 4,1 km Laufen auf Schnee, Wald- und Wiesenboden, 5,3 km auf dem Mountainbike, vorwiegend auf Schnee und 5,5 km Skilanglauf auf anspruchsvoller Loipe. Besonderheit: Wegen Schneemangels mussten die Teilnehmer nach dem Radfahren mit den Skiern, Stöcken und Skistiefeln 700 Meter steil bergauf zur Langlaufloipe laufen.
Um sich im Höhenklima zu akklimatisieren, reisten Reinhold Wolter, der für VfL Jesteburg startet, und Trainerin Waltraud Schneider bereits eine Woche vor den Wettkämpfen an. Für die 1800 Kilometer lange Reise über die Schweiz, Frankreich und Spanien nach Andorra mussten sie das Nominierungsschreiben der Deutschen Triathlon-Union, eine schriftliche Einladung des Organisationskomitees und mehrere Formulare in verschiedenen Sprachen mit sich führen. Nicht zu vergessen eine Reihe von Corona-Tests: PCR-Test vor der Anreise, Antigen-Test vor dem Wettkampf, TMA-Test vor der Rückreise sowie mehrere Selbsttests in Reserve.
Deutschland belegt den zweiten Platz im Medaillenspiegel
Der Aufwand sollte sich lohnen: in Vierer-Reihen wurden die Altersklassen-Athleten alle 30 Sekunden auf die Strecke geschickt. „Die Strecken waren sehr anspruchsvoll, aber einer Weltmeisterschaft würdig“, sagte Reinhold Wolter. Schließlich belegte er den ersten Platz in der Altersklasse der 85- bis 89-Jährigen und gewann damit den Weltmeistertitel im Wintertriathlon. Sein insgesamt vierter Titel in dieser Sportart.
Reinhold Wolter aus Brackel und sein Freund Peter Grünebach aus Polling konnten ihre im Vorjahr errungenen Weltmeistertitel verteidigen und trugen zur guten Gesamtbilanz bei. Das deutsche Team erreichte mit acht Gold-, fünf Silber- und einer Bronzemedaille Position zwei im Medaillenspiegel.