Dortmund/Buchholz. Die Aufsteigerinnen aus Buchholz mussten gegen den Titel-Aspiranten Borussia Dortmund eine 15:39-Niederlage hinnehmen.
Rund lief es wahrlich nicht für die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten am Mittwochabend in Dortmund. Da war zum einen die haushohe Niederlage des Bundesliga-Aufsteigers gegen den Champions-League-Teilnehmer und Meisterschaftsfavoriten. 15:39 hieß es nach 60 Minuten aus Sicht der personell arg gebeutelten Gäste.
Deren Lazarett bekam in Person von Julia Herbst sogar Zuwachs. Zu allem Überfluss wurde nach der Partie Natalie Axmann auch noch zur Dopingkontrolle gebeten. „Gerade als Gastverein ist das nicht so schön, weil wir natürlich schnell nach Hause wollen“, sagte Geschäftsführer Sven Dubau.
Handball-Luchse haben zehn Tage Pause bis zum nächsten Spiel
Mit Blick auf den linken Fuß von Julia Herbst konnte er leichte Entwarnung geben. Die 23-Jährige war zu Beginn der zweiten Halbzeit bei einem Dreikampf zu Boden gegangen, knickte um und musste nach der Behandlung vom Feld geführt werden. „Es ist wohl eine Zerrung oder Dehnung der Bänder, kein Riss“, so Dubau. Herbst wird zunächst eine einwöchige Trainingspause einlegen.
Die insgesamt zehn Tage Pause bis zum nächsten Spiel – dem Viertelfinale im DHB-Pokal am Sonntag, 31. Januar, in Leverkusen – werden auch den anderen Luchse-Spielerinnen gut tun. Das Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund war das sechste Bundesligaspiel innerhalb von 25 Tagen seit Weihnachten.
"Meine Mannschaft braucht die Pause unbedingt"
„Meine Mannschaft braucht die Pause unbedingt, um sich zu regenerieren. In den letzten Begegnungen haben wir sehr viel Substanz verloren“, sagte Trainer Dubravko Prelcec. Ziel des Trainer-Teams muss es sein, die Mannschaft auch mental zu stabilisieren, damit sie mit Selbstvertrauen, Entschlossenheit und Kampfgeist an die nächsten Aufgaben herangeht.
Trotz aller Rückschläge sind die Luchse im Soll. Im Tabellenkeller sind die Vereine durch den 28:22-Auwärtssieg von Mainz 05 im neu angesetzten Spiel bei Union Halle-Neustadt enger zusammen gerückt. Halle auf dem ersten Nichtabstiegsplatz und Buchholz-Rosengarten auf dem Relegationsplatz haben jeweils acht Pluspunkte auf dem Konto, dahinter stehen Göppingen und Mainz (je 4) sowie Schlusslicht Ketsch (2).
Dortmund ist Favorit auf die Deutsche Meisterschaft
Beim coronabedingten Abbruch der Saison 2019/2020 stand Borussia Dortmund auf dem ersten Tabellenplatz, wurde anders als bei den Männern aber nicht zum Deutschen Meister erklärt. Das will das Team von Trainer André Fuhr in dieser Saison nachholen. Zehn Minuten bis zum Spielstand von 6:4 für den Favoriten hielten die Luchse respektabel mit.
Bereits drei Minuten später nahm Prelcec die erste Auszeit, als der BVB durch Konter nach Fehlern der Niedersächsinnen auf 9:4 enteilt war. Bis zur 23. Minute blieb es beim Fünf-Tore-Rückstand, dann zog Dortmund davon. Im Angriff agierten die Luchse mehr und mehr einfallslos, jeder Fehlwurf wurde gnadenlos bestraft. Die Abwehr fand viel zu selten zu einer Einheit zusammen, dahinter bekam Torhüterin Zoe Ludwig kaum eine Hand an die Bälle.
Torhüterin Mareike Vogel wird mit Kapselverletzung geschont
Stammkeeperin Mareike Vogel saß als Offizielle auf der Bank, sie wurde aufgrund einer Kapselverletzung am Daumen geschont. In der zweiten Halbzeit wurden die Unterschiede noch deutlicher. Der BVB kam vor den Augen von Präsident Reinhard Rauball durch schnelle Kombinationen von allen Positionen gegen die überforderte Luchse-Deckung zum Torerfolg.
Zumindest das 40. Gegentor konnten die Gäste vermeiden. „Der BVB mit seinem unglaublich schnellen Spiel ist noch einmal eine andere Liga als der Buxtehuder SV“, sagte Sven Dubau. Vier Tage zuvor hatten die Luchse das Derby gegen den BSV mit 15:30 verloren. Im nächsten Bundesliga-Heimspiel am Sonnabend, 6. Februar, gegen die HSG Bensheim/Auerbach (9. Platz/14:12 Punkte) soll wieder ein besseres Ergebnis her. Dann ist Kreisläuferin Evelyn Schulz nach überstandenem Bänderriss im Fuß voraussichtlich wieder einsatzfähig.
Luchse-Torschützinnen in Dortmund: Marleen Kadenbach (6/1), Louise Cronstedt (3), Kim Berndt, Alexia Hauf und Sarah Lamp (alle 2)