Buchholz. Erstligist Buchholz 08-Rosengarten verliert das Relegations-Hinspiel mit 22:24 gegen die Füchse Berlin. Entscheidung fällt am Mittwoch.

Beim Schlusspfiff war genau zu erkennen, wer sich als Sieger und wer als Besiegter fühlte. Die Handballerinnen der Füchse Berlin stürmten an der Mittellinie zusammen und bildeten den bekannten Jubelkreis, die Gastgeberinnen starrten mit leerem Blick durch die Nordheidehalle. Nach einer über 60 Minuten intensiv geführten Begegnung gewann der Vizemeister der 2. Bundesliga, die Füchse Berlin, das Relegations-Hinspiel bei den Handball-Luchsen Buchholz 08-Rosengarten mit 24:22 (10:14). Die Entscheidung über den letzten freien Platz in der 1. Frauen-Bundesliga fällt im Rückspiel an diesem Mittwoch, 18 Uhr, in der Sporthalle Charlottenburg. Wie üblich gibt es einen Livestream unter www.sportdeutschland.tv.

„Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Wir haben uns teuer verkauft. Am Mittwoch fangen wir wieder bei 0:0 an“, sagte Füchse-Managerin Britta Lorenz. Das sah Luchse-Co-Trainer Matthias Steinkamp, der nach der Partie verabschiedet wurde, etwas anders. „Wir haben die erste Halbzeit des Endspiels hinter uns und ihr führt mit 2:0“, entgegnete der Mann, der eine Handballpause einlegt, um mehr Zeit für Familie und Beruf zu haben.

Gastgeberinnen können ihre Nervosität nie ablegen

Nach dem Spiel wurde Luchse-Co-Trainer Matthias Steinkamp (Zweiter von links) in die Handballpause verabschiedet. Dahinter von links: Kapitänin Evelyn Schulz, Geschäftsführer Sven Dubau und Marleen Kadenbach.
Nach dem Spiel wurde Luchse-Co-Trainer Matthias Steinkamp (Zweiter von links) in die Handballpause verabschiedet. Dahinter von links: Kapitänin Evelyn Schulz, Geschäftsführer Sven Dubau und Marleen Kadenbach. © Unbekannt | Markus Steinbrück

Nach vielen erfolgreichen Wochen schafften es die Luchse diesmal nicht – zur Abwechslung leicht favorisiert in die Partie gegangen – nie, ihre Nervosität abzulegen und Struktur ins Spiel zu bringen. Vor allem der Rückraum, allen voran Spielmacherin Kim Berndt, blieb weit unter ihren Möglichkeiten. Viel zu selten gelang es aus dem Positionsangriff heraus, die Gästedeckung in Bewegung zu bekommen.

Die Wende zum Guten erhofften sich die Fans mit dem Zwischenspurt zur 14:10-Halbzeitführung. Doch die war nach acht Minuten der zweiten Hälfte schon wieder dahin (14:14). Eine Auszeit von Gästetrainerin Susann Müller unterbrach den erneuten Luchse-Lauf zum 18:14 (44.). Danach spielte Berlin befreiter auf, eroberte in der nun praktizierten 5:1-Abwehr die Bälle, traf mehrfach über die zweite Welle und nahm nicht unverdient einen Zwei-Tore-Vorsprung mit auf die Rückfahrt.

Auch Kadenbach und Luschnat fallen verletzt aus

„Wenn man zu viel will, kann es passieren, dass man etwas blockiert. Diese Verkrampfung haben wir nicht lösen können. Auch die letzte Konsequenz im Tempospiel hat gefehlt“, sagte Matthias Steinkamp. „Die Fehler werden wie analysieren, einige Punkte müssen wir dringend verbessern. Am Mittwoch greifen wir wieder an: es wird keine Kraft-Frage sein und es darf keine Kopf-Sache sein.“

Am Morgen nach dem Hinspiel wurde bekannt, dass sich die Verletztenliste der Handball-Luchse weiter verlängert hat. Linksaußen Alexia Hauf (Muskelbündelriss in der Wade) war bereits schmerzlich vermisst worden. Nun haben sich auch Positionspartnerin Melissa Luschnat und Rückraumspielerin Marleen Kadenbach (6 Tore) verletzt. Beide humpelten mit Knöchelverletzungen vom Feld. In der Schlussphase setzte Trainer Dubravko Prelcec dann Spielmacherin Kim Berndt auf Linksaußen ein. Zeit, sich zu schütteln und neu aufzustellen.

Die Tore: Marleen Kadenbach (6/3), Maj Nielsen, Jessica Oldenburg (beide 4), Julia Herbst (3), Lisa Borutta (2), Fatos Kücükyildiz, Melissa Luschnat und Kim Berndt (alle 1)