Buchholz. Handballverein Rosengarten will den Breitensport stärken und spielt ab der kommenden Saison im Hamburger Handball-Verband.


Die Handballerinnen und Handballer in der Gemeinde Rosengarten und der Stadt Buchholz feilen weiter an der strategischen Neuausrichtung für die Zukunft. Nachdem vor Jahresfrist die Ausgliederung der Zweitligamannschaft in eine rechtlich eigenständige Spielbetriebsgesellschaft erfolgt war, folgt jetzt der Schulterschluss mit einem starken Partner. Ziel ist die Stärkung des Breitensports und der Nachwuchsarbeit.

Zum 1. Juli 2017 beendet die SGH Rosengarten-Buchholz die Zusammenarbeit mit Blau-Weiss Buchholz und bildet dafür eine neue Spielgemeinschaft mit dem TSV Buchholz 08. Das neue Konstrukt tritt ab der kommenden Saison unter der Bezeichnung „HL Buchholz 08-Rosengarten“ in Erscheinung, wobei HL für Handball-Luchse steht. Der Begriff HL soll die Namensgebung der Bundesligamannschaft, also der Handball-Luchse, in sich führen und zugleich identitäts- und markenstiftend für den Breitensport sein.

Mit dem Wechsel des strategischen Partners geht für die SGH Rosengarten-Buchholz ein Wechsel des Landesverbandes einher. Vom Handball-Verband Niedersachsen (HVN) erfolgt der Wechsel in den Zuständigkeitsbereich des Hamburger Handball-Verbandes (HHV), unter dessen Ägide der TSV Buchholz 08 seit jeher seine Punktspiele austrägt.

„Wir gehen einen Schritt zurück vom Leistungs- zum Breitensport“, sagte Sven Dubau bei der Vorstellung des Projekts. Gleichzeitig machte der Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH der Handball-Luchse unmissverständlich deutlich, dass es keine Bestrebungen gebe, das Zweitligateam zurückzuziehen. Der Tabellenzweite der 2. Handball-Bundesliga der Frauen solle vielmehr als Flaggschiff und Zugpferd des HL Buchholz 08-Rosengarten fungieren. Die neue Spielgemeinschaft wird über 17 Mannschaften von den jüngsten Handballminis bis zur ersten Damenmannschaft verfügen.

Die einstmals bekannt gute Nachwuchsarbeit der SGH Rosengarten-Buchholz hatte in den letzten Jahren mehrere Rückschläge hinnehmen müssen. In dieser Saison nahmen nur noch D-Jugendliche und Jüngere am Spielbetrieb der Region Lüneburger Heide teil. Rosengarten bringt etwa 100 bis 120 Spieler in die neue Kooperation mit Buchholz 08 ein. Die Handballabteilung von 08 verfügt über 200 Mitglieder, davon allein 150 Jugendliche.

Trennung von Blau-Weiss Buchholz erfolgt im Guten

Während die von Christiane Wetzel-Recht geleitete Abteilung im männlichen Bereich gut aufgestellt ist und Erfolge feiert, sieht es bei den Mädchen nicht ganz so gut aus. „Wir wollen nicht länger Kinder ausbilden und sie dann verlieren. Wir wollen die Kräfte bündeln“, sagt Wetzel-Recht, die als Regionalligaspielerin die glorreichen Handballzeiten beim TSV Buchholz 08 Ende der 1980er-/Anfang der 1990er-Jahre mitgestaltet hat. In den letzten Jahren suchten ambitionierte Mädchen oft den Weg von Buchholz nach Hollenstedt, Buxtehude oder Tostedt.

Künftig sollen sie weiter für die HL Buchholz 08-Rosengarten spielen. Die Damenmannschaft von Buchholz 08 musste während der Saison aus Personalmangel abgemeldet werden und fängt ganz unten wieder an. Als gutes Sprungbrett für Talente aus den eigenen Reihen sollte sich die Zweite Damen erweisen. Das Team kämpft derzeit um den Klassenerhalt in der Oberliga Niedersachsen und wird nach dem Wechsel in den Hamburger Handball-Verband aller Voraussicht nach in die Hamburg-Liga eingruppiert. Und dann besteht natürlich die Möglichkeit, ohne Vereinswechsel den Anschluss an das Zweitligateam zu finden. Diesem steht ein personeller Neubeginn unter neuem Trainer, der noch nicht bekannt ist, bevor.

Vorteile bringt der Verbandswechsel von Niedersachsen nach Hamburg auch finanziell mit sich. „Wir befinden uns nunmal im Hamburger Speckgürtel. Viele Sponsoren sind nur zu einem Engagement bereit, wenn ihre Werbung dauerhaft in Hamburg präsent ist“, berichtet Luchse-Geschäftsführer Sven Dubau aus den Verhandlungsrunden. Das konnte er potenziellen Partnern angesichts des Spielbetriebs in Niedersachsen bis dato nicht bieten. Den ersten großen Abschluss könne er schon in Kürze verkünden, so Dubau.

Und auch Blau-Weiss Buchholz, in den vergangenen zwei Jahren Kooperationspartner der SGH Rosengarten-Buchholz, war noch einmal Thema bei der Projektvorstellung. „Wir gehen absolut im Guten auseinander. Wir hatten sehr gute Gespräche mit dem Blau-Weiss-Vorstand, speziell mit Wilfried Geiger“, konstatierte Sven Dubau. Der Verein habe einfach erkannt, dass Handball nicht sein Kerngeschäft sei. Der geplante Aufbau einer eigenen Abteilung sei in den Kinderschuhen stecken geblieben. „Ich kann Blau-Weiss Buchholz nur danken, dass sie uns aufgenommen haben“, sagte Dubau, „die Nordheidehalle als Heimspielstätte ist ein Glücksgriff.“ Auch in der neuen Konstellation wird das Zweitligateam am Holzweg spielen, dann bevorzugt als krönender Abschluss eines langen Heimspieltages mit Partien mehrerer Mannschaften der Handball-Luchse (HL) Buchholz 08-Rosengarten.